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Tesla plant Akkufabrik in Deutschland und kritisiert Toyotas Wasserstoff-Pläne

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Tesla plant Akkufabrik in Deutschland und kritisiert Toyotas Wasserstoff-Pläne
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Nicht nur in den USA will Tesla in den Ausbau der Akkufertigung investieren, auch hierzulande sieht Unternehmens-Chef Elon Musk Potential für eine solche Fabrik. Gegenüber dem Spiegel erklärte er, „dass Tesla auf lange Sicht eine Batteriefabrik in Deutschland errichten wird“.

Konkreter wurde er nicht, Musks Äußerung könnte jedoch in direktem Zusammenhang mit einer Strategieänderung bei Daimler stehen. Denn der in Stuttgart ansässige Fahrzeughersteller gab erst vor wenigen Tagen bekannt, seine Akkufabrik in der Nähe von Dresden bis zum Ende des kommenden Jahres schliessen zu wollen. Es hätte sich gezeigt, so die Begründung, dass die dort gefertigten Zellen im internationalen Vergleich zu teuer sein, der Einkauf bei Dritten sei aus finanzieller Sicht die bessere Wahl.

Ob Tesla die einzige deutsche Einrichtung dieser Art am Ende übernehmen wird, ist nicht bekannt. Denkbar wäre aber auch, dass die Automobilzulieferer Johnson Controls oder Continental sich diesbezüglich engagieren - beide hatten mehrfach verstärkt Ambitionen in Hinblick auf E-Fahrzeuge gezeigt; Johnson Controls verfügt über Batteriefabriken in Hannover und Zwickau, Continental fertigt bereits seit 2008 Akkus für Hybrid-PKW.

Teslas Ankündigung darf aber zumindest als Seitenhieb in Richtung Daimler und Co. verstanden werden. „Die deutsche Autoindustrie sollte viel mehr Energie in die Entwicklung von Batterien stecken, sie hat beste Voraussetzungen.“, so Musks Kritik an den heimischen Konkurrenten. Dabei ignoriert er jedoch das Engagement von BMW und VW, die beide mittlerweile reine E-Modelle anbieten, der aus München kommende i3 ist dabei laut US-Umweltbehörde weitaus effizienter als Tesla-Fahrzeuge.

Aber nicht nur für die deutsche Automobilwirtschaft hatte Musk deutliche Worte parat, auch Toyota habe einen Fehler gemacht. „Das hat überhaupt keinen Sinn.“, so der Kommentar zum jüngst vorgestellten Mirai, der mit Wasserstoff angetrieben wird. Der Tesla-Chef erklärte, dass die Effizienz eines Wasserstoff-Fahrzeugs unter der eines rein per Akku betrieben PKWs liegen würde, unter Experten dürfte die Äußerung jedoch für Diskussionen sorgen.

Denn in Hinblick auf die gesamte Umweltbilanz schneiden Fahrzeuge wie Teslas Model S weitaus schlechter als zunächst angenommen ab. Vor allem die Fertigung der benötigten Akkus gilt es stark umweltverschmutzend, zudem sind die Energiespeicher noch immer auf Seltene Erden und andere Rohstoffe angewiesen, deren Gewinnung wenig schonend für Mensch und Natur ist. Aus Verbrauchersicht kommt ein weiterer wichtiger Vorteil hinzu. Denn während E-Fahrzuge selbst bei optimalen Voraussetzungen meist zwei und mehr Stunden für eine vollständige Ladung des Akkus benötigen, können Wasserstoff-PKW binnen Minuten getankt werden.

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