NEWS

Microsoft sperrt 50.000 Windows- und Office-Keys

Portrait des Authors


Microsoft sperrt 50.000 Windows- und Office-Keys
22

Werbung

Microsoft hat heute in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, dass insgesamt 50.000 Product-Keys von Windows- und Office-Versionen gesperrt wurden und geht damit weiterhin hart gegen die Softwarepiraterie vor. Um welche Windows- und Office-Versionen es sich im Detail handelt, geht aus der Pressemitteilung nicht hervor. Es soll sich jedoch um befristete- und OEM-Lizenzen gehandelt haben, die illegal verbreitet wurden. Mit einigen einstweiligen Verfügungen wurden zudem zahlreiche Anbieter angegangen.

Auch wenn die Softwarepiraterie nicht vollständig bekämpft werden kann, versucht Microsoft schon seit Jahren, diese zumindest in Grenzen zu halten. Laut den Informationen wurden in den Jahren 2012 bis 2014 mehrere hunderttausend gefälschte Datenträger beschlagnahmt, darunter überwiegend Windows-7-Recovery-DVDs und nachgeahmte Echtheitszertifikate, auf denen die Schlüssel aufgedruckt sind. Oliver Gronau, der als Director Software Compliance and AntiPiracy bei Microsoft Deutschland tätig ist, hat folgenden Kommentar zu dieser Thematik abgegeben:

 

In Zusammenarbeit mit den Ermittlungsbehörden konnten eine Vielzahl von betrügerischen Händlern gestoppt und kriminelle Netzwerke zerschlagen werden. Gerade der Fall ‚PC Fritz‘, der im Januar in die Hauptverhandlung geht, zeigt, dass auch die dreistesten Betrüger früher oder später geschnappt werden.

Durch dieses Durchgreifen soll die kommerzielle Verteilung der gefälschten Datenträger und Echtheitszertifikate nachgelassen haben, heißt es. Allerdings haben die kriminellen Händler einen neuen Weg gefunden, um ihren Profit zu sichern. Anstatt Datenträger und Echtheitszertifikate zu versenden, werden lediglich die Product-Keys herausgegeben. Oliver Gronau kommentierte dazu:

 

Sie müssen keine gefälschten Datenträger herstellen und importieren lassen und schließen so das Risiko einer Grenzbeschlagnahmung durch den Zoll aus. Auch im Fall einer Durchsuchung werden keine gefälschten Datenträger, sondern schlimmstenfalls Listen mit Product Keys gefunden.

Durch niedrige Preise werden unwissende Käufer angelockt, die diese manipulierten Keys erwerben. Windows- und Office-Versionen, die mit diesen Keys betrieben werden, sind nicht berechtigt, wichtige Sicherheitsupdates zu erhalten. Aus diesem Grund wissen diese Käufer auch nicht, inwieweit sie gegen das Nutzungsrecht verstoßen. Oliver Gronau warnt alle Interessenten vor zu günstigen Angeboten. Wenn beispielsweise Microsoft Office Professional für weniger als 80 Euro angeboten wird, sollte ganz genau hingeschaut werden. Sofern es sich nicht um Volumenlizenzen oder sonstigen Spezialprogrammen handelt, wird die jeweilige Office-Professional-Version für etwa 500 Euro angeboten.

Bei all dem verständlichen Kampf kann die Softwarepiraterie jedoch weiterhin nicht zu 100 Prozent verhindert werden, auch wenn Microsoft bei Windows 8 und 8.1 einen Schritt vorwärts gemacht hat, indem der Product-Key bei aktuellen Fertig-PCs und Notebooks ins BIOS integriert wurde und somit zumindest in diesem Bereich keine Echtheitszertifikate mehr herausgegeben werden.

Quellen und weitere Links KOMMENTARE (22) VGWort