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Googles Traum vom selbstfahrenden Auto im alltäglichen Einsatz leidet unter bislang ungenannten Problemen. Denn wie das hinter dem Projekt „Google Self-Driving Car“ steckende Team nun eingeräumt hat, entsprach der im Mai kommunizierte Stand der Dinge nicht den Tatsachen. Denn anders als im Frühjahr behauptet, war der vorgestellte Prototyp weit von der vollen Funktionstüchtigkeit entfernt.
In welchen Punkten Lücken zwischen Anspruch und Wirklichkeit lagen, räumt man auch jetzt nicht ein. Allerdings verweist man darauf, dass nun der erste, voll einsatzbereite Versuchswagen fertiggestellt sei.
Die grundsätzliche Optik weicht dabei nicht von dem Fahrzeug ab, das man im Mai vorgestellt hatte. Unterschiede gibt es jedoch in einigen Details. So hat Google nun echte Scheinwerfer und Blinker sowie Außenspiegel anstelle von nach hinten gerichteten Kameras verbaut. Zudem nehmen die auf dem Dach platzierten Kameras und Sensoren weniger Platz als bislang ein. Im Inneren stehen den Passagieren darüber hinaus alle Bedienelemente zur Verfügung, die für das manuelle Fahren notwendig sind. Damit kann der autonome Modus auf Wunsch abgeschaltet werden. Fest steht damit, dass die im Mai in einem Video gezeigten Funktionen zumindest in Teilen lediglich simuliert wurden - aus welchem Grund, bleibt Googles Geheimnis.
Mit dem späten Start des echten Prototypen geht aber auch eine Verschiebung des zeitlichen Ablaufs einher. Ursprünglich war geplant, noch im vergangenen Sommer mit 100 Fahrzeugen auf einer eigenen Teststrecke mit Versuchsfahrten zu beginnen, später sollten die Wagen dann im kalifornischen Alltag erprobt werden. Nun heißt es, dass die ersten Testfahrten mit einer unbekannten Anzahl an Autos in den kommenden Tagen starten werden, im Laufe des nächsten Jahres soll der Feldversuch anlaufen.
Ob die Serienreife wie geplant innerhalb der kommenden fünf Jahre erreicht wird, beantwortet Google nicht. Offen ist ebenso, ob es bereits Gespräche mit potentiellen Partnern aus der Automobilwirtschaft gegeben hat. Denn die Kalifornier wollen die Serienfahrzeuge nicht selbst fertigen, stattdessen wird eine Kooperation mit anderen angestrebt.