Werbung
In der vergangenen Woche tauchten vermehrt Meldungen über ein verstärktes Automotive-Engagement seitens Apple auf. Die genauen Pläne von Apple bleiben natürlich auch weiterhin im Dunkeln, doch sollten wirklich mehrere hundert Ingenieure an dem Projekt arbeiten, wäre dies sicherlich weitaus ambitionierter, als dies beispielsweise für die Umsetzung von CarPlay der Fall ist. Als bislang einzig realistisches Themenfeld aber gilt die Arbeit an neuen Infotainment-Systemen, da ein direkter Einstieg in den Automobil-Markt als fast unmöglich angesehen wird. Man stelle sich alleine den Aufbau eines Support-Netzes aus Werkstätten und Verkaufs-Plattformen vor. Inzwischen verfügt Apple zwar über ein breites Netz an Apple Stores, doch mit dem Auto an der Genius Bar vorzufahren ist sicherlich nicht die Lösung.
Allerdings hat auch Tesla gezeigt, dass es möglich ist sowohl den Vertrieb, als auch den Service in den wichtigsten Ländern zur Verfügung zu stellen. In den USA sind die wichtigsten Städte und Verkehrsverbindungen bereits mit Service-Stationen und Ladestationen versehen. Selbst in Deutschland lässt sich bereits von München nach Hamburg mit nur einigen wenigen Stopps fahren. Aber klar ist auch, die Herausforderungen seitens Apple sind groß und hier wirken dann selbst die 180 Milliarden US-Dollar auf der hohen Kante auf einmal gar nicht mehr so viel.
Die Personalien sprechen nun aber mehr und mehr dafür, dass Apple tatsächlich an einem Auto arbeitet. Über die zahlreichen Neueinstellungen der vergangenen Monate wurde bereits berichtet, 9to5mac hat diese aber noch einmal etwas genauer aufgeschlüsselt und macht damit auch deutlich, dass nicht nur Spezialisten für Akkus, Elektroantriebe und Fahrzeugelektronik bei Apple angeheuert haben, sondern Experten aus dem kompletten Autobau. Dazu gehören Designer, Zulieferer für Bauteile aller Art (Getriebe, Elektromotoren) sowie ehemalige Angestellte großer Automobilkonzerne (Ford, GM, Tesla), die auch hier in allen erdenklichen Themenfeldern aktiv waren.
Aus einem Interview von Jonathan Ive mit dem Newyorker wird auch deutlich, dass solche Produkte oftmals durch das eigene Personal getrieben in die Entwicklung gehen. So soll die Apple Watch ein Wunschprojekt des Apple Chefdesigners gewesen sein. Autoverrückte Mitarbeiter der Chefetage könnten daher auch die Keimzelle für die aktuellen Ambitionen seitens Apple sein, die von Bloomberg nun erneut unterfüttert werden. Dem Nachrichtenportal zufolge sollen die ersten Fahrzeuge bereits 2020 in Produktion gehen und dann mit den Modellen der anderen Hersteller konkurrieren.
Vieles bleibt aktuell noch im Nebel und damit bleiben auch viele Fragen offen, die mit einem eventuellen Einstieg in den Automobilmarkt einhergehen. Smartphones, Tablets oder Macs zu verkaufen ist sicherlich das eine, doch der Verkauf eines Fahrzeugs birgt noch einmal ganz andere Herausforderungen und Apple steht vermutlich noch ganz am Anfang dieser Entwicklung.