Werbung
Autonomes Fahren ist das Schlagwort für das Jahr 2015 in der Automobilindustrie. Doch Sicherheitskonzepte weiten sich auch in anderen Systemen moderner Fahrzeuge aus - dazu gehört unter anderem die Beleuchtung. Opel will schon in wenigen Jahren ein adaptives Lichtsystem anbieten können, bei dem der Fahrer bestimmt, wohin die Scheinwerfer leuchten. Über ein Eye Tracking wird die Blickrichtung des Fahrers erkannt und Aktuatoren steuern die elektronisch gesteuerten Stellmotoren der Licht-Projektoren. Ein Durchbruch ist dabei in Sachen Geschwindigkeit der Erkennung gelungen, denn eine einfache Webcam plus einige Fotodioden reichen inzwischen aus, um die Bewegungen des Auges 50 mal pro Sekunde abzutasten.
Ein Problem bleibt allerdings: Das Auge springt ganz natürlich und unbewusst von einem Punkt zum nächsten. Würde das System dies genauso nachvollziehen, wären hektische Lichtkegelsprünge die Folge. Daher hat Opel einen Verzögerungsalgorithmus entwickelt, der für eine fließende Führung des Lichtkegels sorgt. Eine Kalibrierung des Systems ist nicht notwendig. Egal welcher Fahrer das Auto steuert, unabhängig von Größe und Sitzhöhe, das System passt sich den Gegebenheiten an. Falls der Fahrer mal vom Verkehrsgeschehen abgelenkt sein sollte, wird es in Fahrtrichtung nicht etwa dunkel. Denn das Abblendlicht gewährleistet als Orientierungs- und Positionslicht immer und überall ein ausreichendes Maß an Ausleuchtung.
Ein adaptives Eye Tracking ist allerdings noch Zukunft. In der aktuellen Generation will Opel durch ein adaptives Fahrlicht AFL+ ebenfalls für mehr Sicherheit sorgen. In Verbindung mit der Opel-Frontkamera verfügt AFL+ über bis zu zehn Lichtfunktionen. Der Lichtstrahl der Xenon-Scheinwerfer passt sich automatisch unterschiedlichsten Fahrsituationen, Straßen- und Witterungsverhältnissen an (variable Lichtverteilung für Stadt, Spiel- und Landstraße sowie Autobahn und Schlechtwetter). Hinzu kommen Funktionen wie dynamisches Kurvenlicht, Abbiege- und energiesparendes LED-Tagfahrlicht. Richtung und Intensität des Lichtstrahls ändern sich abhängig von Lenkeinschlag und Geschwindigkeit des Fahrzeugs. Der ebenfalls zu AFL+ zählende Fernlichtassistent schaltet automatisch von Fern- auf Abblendlicht, wenn die im Fuß des Innenrückspiegels untergebrachte, nach vorn gerichtete Kamera die Lichter eines entgegenkommenden oder vorausfahrenden Fahrzeugs erkennt. Im Licht- und Sicht-Paket kommt unter anderem das automatische Abblendlicht mit Tunnelerkennung zum Einsatz.
Eine weitere Verbesserung dieses Systems soll das LED-Matrix-Lichtsystem sein, dessen letzte Validierungstests laufen. Dabei handelt es sich um ein Fernlicht, dass sich automatisch und kontinuierlich jeder Verkehrssituation anpasst. Auch dabei kommt eine Zusammenarbeit mit der Front-Kamera zum Einsatz. Erkennt die Kamera entgegenkommende oder vorausfahrende Fahrzeuge, werden einzelne LEDs gezielt deaktiviert, das Umfeld bleibt jedoch hell erleuchtet. Opel bringt das serienreife System innerhalb der nächsten 18 Monate auf den Markt.