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AMD sieht Klage wegen Abschreibungen entgegen

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AMD sieht Klage wegen Abschreibungen entgegen
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AMD wird von der Vergangenheit eingeholt, denn der US District Court hat eine Klage zugelassen, die Investoren wegen potenziellem Betrug gegen AMD führen wollen. "Security fraud" ist dabei eine etwas umständliche Beschreibung für das, um was es eigentlich geht. Im Jahre 2011 brachte AMD seine "Llano"-APUs auf den Markt. Aufgrund starker Konkurrenz aus dem Hause Intel und vielleicht auch interner Fehleinschätzungen musste AMD im dritten Quartal 2013 Abschreibungen in Höhe von 100 Millionen US-Dollar machen. AMD musste die Preise reduzieren, um die "Llano"-Prozessoren noch an den Mann zu bringen, denn der Nachfolger "Trinity" stand bereits in den Startlöchern.

Eine Abschreibung heißt nun nicht automatisch, dass AMD die kompletten 100 Millionen US-Dollar in den Sand gesetzt hätte, aber der Wert des Unternehmen fiel um eben diese 100 Millionen US-Dollar, was sich vor allem an der Börse in einem fallenden Aktionskurs zeigte. Soweit wäre dies auch noch ein normaler Vorgang, den viele Unternehmen bereits vollziehen mussten. Microsoft beispielsweise musste mit dem Surface RT etwa 900 Millionen US-Dollar abschreiben.

Zurück zu AMD: Zu einem möglichen Betrugsfall wird die Geschichte bei AMD, weil die Investoren sich über die Art und Weise wie AMD die eigene Produktion der "Llano"-Prozessoren gehandhabt und beschrieben hat, getäuscht fühlen. So habe AMD bei den Produktionszahlen falsche Angaben gemacht, wohl wissend, dass GlobalFoundries Schwierigkeiten mit dem 32-nm-Prozess hat. Dadurch habe AMD seinen eigenen Wert künstlich in die Höhe getrieben. Als GlobalFoundries die Fertigung dann im Griff hatte, kam es zu einer Überproduktion und zur erwähnten Abschreibung in Höhe von 100 Millionen US-Dollar. Die Börse reagierte entsprechend und der Aktienkurs viel auf ein Viertel des Kurszugewinns in diesem Zeitraum.

Solche Klagen sind allerdings nicht unüblich, denn Investoren versuchen natürlich immer gerne ihre Verluste wieder auszugleichen. Sollte tatsächlich ein Fehlverhalten seitens AMD vorliegen, wären die Ansprüche aber natürlich gerechtfertigt. Eben das soll das US-Gericht nun prüfen und in der Folge die Klage zulassen. Sollte es dazu kommen, stünde AMD eine weitere jahrelange Rechtsstreitigkeit ins Haus.

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