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40 Jahre Microsoft - Herzlichen Glückwunsch

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40 Jahre Microsoft - Herzlichen Glückwunsch
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Am 4. April 1975 wurde das Softwareunternehmen Microsoft von den drei Kommilitonen William „Bill“ Gates III, Paul Allen und Steven Ballmer in Albuquerque, New Mexico gegründet. Begonnen hatte es mit einem Vertrag über ein Betriebssystem für den damals neu erschienenen Heimcomputer Altair 8800: Altair Basic, welches später noch als Microsoft Basic auf viele weitere Heimcomputer kommen sollte. Ein Passus auf den der Anwaltssohn Bill Gates im Vertrag bestand war, dass nicht die kompletten Rechte an BASIC an den Hersteller des Ataris übergehen sollen, sondern nur eine Nutzungslizenz. Das sollte Microsoft später quasi das Leben retten.

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Anfang der 80er-Jahre hatte Microsoft das Glück, dass IBM nach einem Betriebssystem für den später zum Standard werdenden IBM-PC suchte. Viel größeres Glück war allerdings, dass Gates und Co. einem gewissen Tom Paterson sein QDOS getauftes Betriebssystem für im Rückblick lächerlich wirkende 50.000 US-Dollar abkaufen konnten. QDOS wurde samt Entwickler übernommen und fertig war das MS-DOS welches mit dem IBM-PC einen wahren Siegeszug hinlegte. Besonders die offene Politik IBMs die es auch anderen Herstellern ermöglichte IBM-kompatible Heimcomputer zu entwickeln half der Sache sehr stark auf die Sprünge.

Doch Apple hat eine sehr wichtige Rolle in der Geschichte Microsofts eingenommen. Mehrere Klagen verlor das Unternehmen unter Leitung von Steve Jobs gegen das Unternehmen, vor allem im Bezug auf die mit Windows 3.1 erschienene grafische Oberfläche, bei der sich Apple selbst im Xerox Palo Alto Research Center Inspiration suchte (dort wurde die bis heute bekannte Computermaus entwickelt). In den 90er Jahren war sogar Microsoft das Unternehmen, welches Apple mit dem Aufkauf von nicht stimmberechtigter Unternehmensaktien das Leben rettet. Andernfalls hätte Microsoft allerdings eine Zerschlagung durch die US Wettbewerbsbehörde gedroht.

Allerdings ist die Microsoft-Geschichte aus Nutzersicht nicht immer als rosig zu bezeichnen. So verlangsamte das Unternehmen mit dem Internet Explorer 6.0 maßgeblich die Entwicklung des Word Wide Web und neuer Technologien im Bezug auf das Web 2.0. So wurde vergleichsweise spät von der Europäischen Union beschlossen, dass Microsoft auch alternative Browser zum Internet Explorer bei Neuinstallationen von Windows 7 anbieten muss.

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Auch was die Softwareunterstützung anbetraf wollte Microsoft nicht immer mit Offenheit glänzen. Beispielsweise erwarb der Konzern von Sun Microsystems im Jahre 1996 eine Lizenz für Java um es in die eigenen Betriebssysteme zu integrieren. Die Microsoft-Version von Java griff allerdings so tief in das Betriebssystem ein, dass Programme die für Microsofts Java geschrieben wurden in dem plattformunabhängigen JRE nicht liefen. Bis ins Jahr 2007 stellte das Redmonder Unternehmen Sicherheitsupdates für die MS-JVM bereit.

Mit Windows NT präsentierte Microsoft im Jahre 1993 eines der bis Dato fortschrittlichsten Betriebssysteme vor. Der Kern des NT-Betriebssystems, der NT Kernel findet heute mit Version 6.3 immer noch Verwendung in Windows 8.1, Windows Phone 8.1, Windows Embedded und der Xbox One. Auch das heutzutage Standard-Dateisystem von Windows-Systemen, NTFS, stammt aus dieser Zeit.

2001 präsentierte das Unternehmen unter Leitung Bill Gates dann das bisher erfolgreichste Betriebssystem der Geschichte: Windows XP. Die multimedialen Fähigkeiten eines Windows Me mit der Stabilität eines NT-basierenden Windows 2000 vereinend verbreitete sich das System sehr rasch und hat bis heute, 14 Jahre später noch einen äußerst stattlichen Marktanteil. Allerdings ist Windows XP für Microsoft Segen und auch Fluch zugleich. Da das System so gut und stabil war und ist, migrieren nicht so viele Kunden wie gewünscht auf neuere Betriebssysteme wie das extrem verrufene Windows Vista. Daran konnte auch kein „Developers!“ ausrufender Steve Ballmer etwas ändern.

Erst mit Windows 7 scheint die Bastion Windows XP langsam zu bröckeln und Unternehmen migrieren auf das neue, ebenfalls sehr stabile und beliebte System. Heute noch, 6 Jahre nach Release von Windows 7 ist es das beliebteste Windows überhaupt. Allerdings konnte auch der Nachfolger von Windows 7 die Gemüter der Nutzer nicht erhöhen. Ähnlich wie bei Windows Vista wurde das System von den Nutzern verschrien. Besonders das in Windows 8 fehlende Startmenü vergraulte die Nutzer sehr stark.

Aktuell befindet sich das Unternehmen mitten um Umbruch. Es wird sehr viel Offenheit gezeigt, Dienste wie Office, Skype und weitere unterstützen alle möglichen Betriebssysteme und der Fokus des Unternehmens verschiebt sich immer mehr hin zu Cloud-Diensten. Der aktuelle Microsoft-Chef Satya Nadella drängt Microsoft immer mehr in Richtung „Software as a Service“. Doch auch in der Kommunikation mit dem Kunden geht Microsoft neue Wege. Mit Windows 10 sowie Windows 10 for Phones setzt das Unternehmen so stark wie noch nie auf Nutzerfeedback. Mittels der UserVoice-Plattform und der Feedback-App in den Preview-Betriebssystemen kann der Nutzer seine Meinung dem Konzern vermitteln.

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Die Entwickler haben aus der Pleite von Windows 8 gelernt und geben hiermit den besseren Weg vor. Die Umsätze und Gewinne geben dem Unternehmen recht, auch wenn sie nicht mehr ganz an die Apples, dem wertvollsten Unternehmen weltweit, heranreichen. Aber das müssen sie auch gar nicht. Denn durch ein offenes, gar als Start-Up agierendes Microsoft profitiert die gesamte Computerbranche.

In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch zum 40. Geburtstag Microsoft!

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