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Die Ambitionen von Tesla am Markt der erneuerbaren Energien waren und sind eindeutig. Tesla Motors darf inzwischen als etablierte Automarke bezeichnet werden, die es geschafft hat, das Elektroauto in eine Kategorie zu überführen, die zumindest eine gewisse Alltagstauglichkeit an den Tag legen kann. Doch auch Elon Musk kann keine Wunder bewirken und so bleibt die Akku-Technologie der Knackpunkt der aktuellen Entwicklung. Dies ist Musk seit Jahren bekannt und so sind die Forschung und Entwicklung nach neuen Akku-Technologien ein Hauptfokus seines Bestrebens.
Lange war die gestrige Ankündigung vorbereitet - es sollte sich um ein Tesla-Produkt handeln, aber nicht um ein Auto. Bereits früh war klar, dass Akkus ein wichtiger Teil der Präsentation sein werden. Hier sieht Tesla einen wichtigen Entwicklungsmarkt, denn nicht nur die Elektromobilität ist auf Akkus mit möglichst großer Flexibilität und Lebensdauer angewiesen, auch wenn erneuerbare Energien einen immer größeren Anteil unserer Stromversorgung übernehmen sollen, spielt die Speicherung dieser Energien eine immer wichtigere Rolle. Die Sonne scheint nur tagsüber und auch dann nicht gleichmäßig, der Wind ist ebenfalls nicht an allen Tagen in gleicher Stärke vorhanden und so sind Speichersysteme in wesentlicher Bestandteil der Entwicklung.
Hier kommt nun Tesla Energy ins Spiel. Die vorgestellte Powerwall ist eine wiederaufladbare Lithium-Ionen-Batterie, die zu unterschiedlichen Rahmenbedingungen eingesetzt werden soll. Eigens produzierte Solarenergie kann unabhängig vom Stromnetz darin gespeichert und später abgerufen werden. Je nach Land und Anbieter kann die Versorgung der Powerwall auch durch das Stromnetz erfolgen. Günstiger Strom wird zu einem bestimmten Zeitpunkt das Tages, meistens Nachts, in der Powerwall gespeichert und dann zu Spitzenlastzeiten wieder abgerufen. Auch komplette Stromausfälle, hierzulande weniger ein Problem, kann die Powerwall zu einem gewissen Teil kompensieren.
Teslas Powerwall besteht aus einer Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 10 oder 7 kWh. Es lassen sich auch mehrere Powerwalls gemeinsam betreiben, je nachdem welche Kapazität notwendig ist. Ein aktives Kühlsystem sorgt dafür, dass bei Laden und Entladen des Akkus die dabei entstehende Abwärme abgeführt werden kann. Beide Systeme sind an das Heimnetz und/oder Internet angeschlossen und können darüber gesteuert werden. Über die Internet-Verbindung kann beispielsweise auch die Einspeisung von Energie zu einem günstigen Zeitpunkt eingestellt werden. Die maximal dauerhaft gelieferte Energie beträgt 2 kW, Spitzenlasten von 3,3 kW können ebenfalls abgefangen werden. Die zur Verfügung gestellte Spannung liegt zwischen 350 und 450 V bei einem kontinuierlichen Strom von 5 A (8,5 A in der Spitze).
Die Effizienz wird von Tesla mit 92 % angegeben. Die Powerwall kann innerhalb und außerhalb der eigenen vier Wände angebracht werden und arbeitet bei Temperaturen von -20 bis + 43 °C. Tesla gewährt eine Garantie von 10 Jahren, was gerade bei Akkus dieser Größe sicherlich kein zu vernachlässigender Punkt ist. Die Abmessungen der Powerwall betragen 1.300 x 860 x 180 mm (H x W x D) bei einem Gewicht von etwa 100 kg. Der Preis für die 7-kWh-Variante beträgt 3.000 US-Dollar und das größere 10-kWh-Modell soll 3.500 US-Dollar kosten. Mit der Auslieferung in den USA soll im Spätsommer begonnen werden. Ob und wann eine Ausdehnung auf andere Märkte geplant ist, ist derzeit nicht bekannt.
[h3]Tesla Energy Powerblock[/h3]
Auch für kleinere und größere Betriebe will Tesla Energy einen Energiespeicher anbieten. Einige Unternehmen legen zunehmend Wert darauf, einen grünes Image zu besitzen. Dies betrifft nicht nur den Verzicht auf umweltschädliche Materialien, sondern auch die Versorgung der eigenen Unternehmungen über erneuerbare Energien. Die nun vorgestellten Powerblocks sollen ebenfalls gleich mehrere Zwecke erfüllen.
Auch bei den Powerblocks geht es darum eigens produzierte erneuerbare Energie selbst zu speichern und bei Bedarf wieder abrufen zu können. Außerdem soll es auch hier möglich sein, Strom zu bestimmten Zeiten und Bedingungen günstig einzukaufen und bei Bedarf wieder abrufen zu können. In der Folge lassen sich durch die gespeicherte Energie Lastspitzen besser abfangen oder bei einem kompletten Ausfall der Stromversorgung können die Anlagen noch einige Zeit betrieben werden. Als Teil eines größeren Netzes ist es auch möglich, in den Powerpacks die Energie zu speichern, die an anderer Stelle übermäßig produziert wurde. Als Dienstleister für die Speicherung dieser Energie trägt man nicht nur zu einem stabileren Netz bei, sondern wird durch die Energieversorger dafür auch noch bezahlt.
Die Powerblocks arbeiten ebenfalls auf Basis der Lithium-Ionen-Technologie, besitzen aber eine wesentlich höhere Kapazität. Jeder Powerblock kommt dabei auf 100 kWh und kann in Gruppen zu Kapazitäten von 500 kWh bis 10 MWh und mehr betrieben werden. Natürlich werden an solche Systeme auch andere Anforderungen in technischer Hinsicht gestellt, auf die Tesla aber nicht näher eingehen möchte, da diese spezifisch an den genauen Anwendungsfall geknüpft sind. So sollen die Systeme je nach Bedarf innerhalb von Millisekunden die komplette Versorgung übernehmen können. Neben der Speicherung von erneuerbarer Energie wären sie damit auch geeignet um Notfallgeneratoren in Krankenhäusern etc. zu ersetzen. Auch Lastspitzen sollen sich mit den Powerblocks besser abfedern lassen. Je nach Anwendungsfall und Industriebereich sind Industrieanlagen auch heute schon auf solche Systeme angewiesen.
Tesla Energy arbeitet mit den Powerblocks bereits mit einigen Partnern zusammen. Dazu gehört auch Amazon mit einem Amazon-Web-Service-Datacenter in Frankfurt. Natürlich aber konzentriert man sich auch hier zunächst einmal auf den US-Markt.
Update:
Für den deutschen Markt hat man offenbar auch schon einen Partner gewonnen. Der Ökostromanbeiter Lichtblick will seinen Kunden eine Möglichkeit bieten den eignen Solarstrom zwischen zu speichern.
Auch sind solche Speichersysteme natürlich nicht neu. So bietet die Firme Viessmann Systeme für den Privatanwender an, die Kapazitäten zwischen 3 und 13 kWh aufweisen.