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Verizon übernimmt AOL für 4,4 Milliarden US-Dollar

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Verizon übernimmt AOL für 4,4 Milliarden US-Dollar
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Der ehemals größte Internet-Provider hat einen neuen Eigentümer. Wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht, bietet Verizon den AOL-Anteilseignern eine Summe von 50 US-Dollar pro Anteil, was einem Kaufpreis von etwa 4,4 Milliarden US-Dollar entsprechen würde. Sollten die Aufsichtsbehörden, allen voran die US-amerikanische FTC, der Übernahme zustimmen, könnte der Kauf bereits im Laufe des Sommers abgeschlossen werden. Eine Ablehnung oder Auflagen erwartet Verizon nach eigenen Aussagen nicht.

Laut Verizon-Chef Lowell McAdam soll mit der Übernahme AOLs ein „Multiscreen“-Netzwerk geschaffen werden, dass Kunden über alle Geräte hinweg mit Inhalten versorgt. Vorteile sollen sich aber auch für Inhaltsanbieter und Werbepartner bieten. An der Spitze der vermutlich neuen Tochter wird sich nichts ändern, hier soll der aktuelle AOL-Chef Tim Armstrong auch weiterhin die Geschicke leiten. Ob jedoch an anderer Stelle Arbeitsplätze abgebaut oder signifikante Umstrukturierungen vorgenommen werden, bleibt zunächst offen.

Mit der Übernahme durch Verizon wäre AOLs Geschichte um ein Kapitel reicher. Nach der Gründung im Jahr 1985 konnte man durch den Kauf von CompuServe und Netscape Ende der 90er-Jahre deutlich wachsen und sich kurz nach der Jahrtausendwende und der Fusion mit Time Warner als der größte Internet-Provider bezeichnen. Ab 2005 beteiligte sich Google finanziell am Unternehmen, verkaufte seine Anteile aber bereits vier Jahre später, um den Börsengang AOLs zu ermöglichen. Seit dem Börsengang Ende 2009 fiel AOL vor allem durch schlagzeilenträchtige Ver- und Zukäufe auf: 2010 trennte man sich von ICQ, 2011 holte man sich The Huffington Post ins Haus und gründete für alle Medien-Töchter des Konzerns eine neue Dachgesellschaft, unter der auch Engadget und TechCrunch angesiedelt sind. Aktuell beschäftigt AOL weltweit knapp 6.000 Mitarbeiter.

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