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Google hat am Freitag eine neue Webseite veröffentlicht, die sich mit den selbstlenkenden Autos des Unternehmens beschäftigt. Erst Mitte letzten Monats hatte Google auf den Bericht einer Nachrichtenagentur reagiert und Informationen über Unfälle herausgegeben, in die seine Fahrzeuge verwickelt waren. Dass Google nun offen über sein Projekt berichtet, könnte die Reaktion auf Forderungen nach mehr Transparenz sein, denen sich das Unternehmen vermehrt ausgesetzt sieht.
Die neue Webseite gibt generelle Informationen über Googles Projekt der autonomen Fahrzeuge. Interessierte erhalten dort auch weitere Details darüber, wie sich die Autos im täglichen Straßenverkehr verhalten und sich darin einfügen. Außerdem soll an dieser Stelle im monatlichen Rhythmus einen Bericht veröffentlicht werden, in dem das Unternehmen unter anderem über Unfälle der selbstlenkenden Fahrzeuge aufklärt.
Im Vorfeld hatte Sergej Brin, Mitgründer von Google, auf einer Hauptversammlung noch darauf beharrt, dass Details über die Unfälle nicht in die Öffentlichkeit gehören, um die betreffenden Fahrer zu schützen. Aus diesem Grund finden sich auf der neuen Webseite auch keine Informationen darüber, wer in dem Fahrzeug gesessen hat – es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass eine menschliche Person im autonomen Fahrzeug mitfährt. „Wir behaupten nicht, dass die Autos perfekt sein werden. Unser Ziel ist es, besser zu sein als menschliche Fahrer," sagte Brin auf der Versammlung. „Es gibt kein perfektes Fahrzeug. Ich habe damit nur meine Erwartung zum Ausdruck gebracht."
Der erste abrufbare Bericht umfasst den Mai 2015. Er enthält aber auch weitere, bis 2009 zurückreichende Informationen - dem Jahr, als das Projekt von Google ins Leben gerufen wurde. So haben die Google-Fahrzeuge seitdem über 1,8 Millionen Meilen hinter sich gebracht: mehr als 1 Million Meilen im autonomen und knapp 800.000 Meilen im manuellen Modus. Im Moment legen die Wagen pro Woche etwa 10.000 Meilen auf öffentlichen Straßen selbstfahrend zurück.
Insgesamt habe es in den vergangenen sechs Jahren zwölf kleinere Unfälle gegeben, die laut Google jedoch nicht von den autonomen Fahrzeugen verursacht wurden. Bei einem Großteil der Unfälle fuhr ein anderer Wagen auf das Heck der Fahrzeuge des US-Unternehmens auf. Dies entspreche dem häufigsten Unfalltyp in Amerika, so Chris Urmson in einem Blogpost.
Zwar gehören selbstfahrende Autos im Moment noch nicht zum alltäglichen Straßenbild, viele Fahrzeuge sind aber bereits jetzt mit unterstützenden Funktionen wie beispielsweise einem Spurassistenten, einer Kollisionskontrolle und Parkautomatik ausgerüstet.