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Die schon zuletzt eher mäßig erfolgreiche Förderung zukunftsweisender Mobilitätslösungen wird fortgesetzt. Wie unter anderem die Bundesministerien für Verkehr, Umwelt und Forschung in einer gemeinsamen Erklärung mitteilen, sollen zwischen 2016 und 2018 insgesamt 161 Millionen Euro in das sogenannte Nationale Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) fließen. Damit sollen laut Bundesverkehrsminister Dobrindt (CSU) aber nicht nur Fortschritte auf Seiten der Antriebe erreicht werden, in erster Linie strebe man einen Ausbau der Ladeinfrastruktur an.
Für Wasserstoff-betriebene Fahrzeuge bedeutet dies in erster Linie zusätzliche Tankstellen – bis Ende 2015 ist die Rede von 50, bis Ende 2023 sollen es 350 sein. Zudem bestehe ein großes Interesse daran, nicht nur die Ladesäulen für E-Fahrzuge zu vereinheitlichen, sondern auch das Abrechnungssystem zu vereinfachen. „Beides muss so kundenfreundlich wie möglich ausgestaltet werden. Ich freue mich daher, dass die Industrie eine Kooperationsvereinbarung abschließen wird, damit Kunden deutschlandweit laden und den getankten Strom von unterschiedlichen Anbietern abrechnen können. Das wird der Elektromobilität einen weiteren Schub verleihen.“, so Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD). Einen solchen Schub verspricht man sich aber auch von 400 zusätzlichen Ladestationen an Autobahnraststätten, die bis Ende 2017 in Betrieb gehen sollen. Unter dem Strich sollen die Fördermittel sicherstellen, dass das bereits verkündete Ziel von einer Million in Deutschland zugelassenen E-Fahrzeugen bis 2020 erreicht wird.
Angesichts aktueller Zahlen, die EY Automotive zusammengestellt hat, dürfte dies jedoch schwer werden. Zwar wurden hierzulande in den ersten vier Monaten des Jahres beinahe doppelt so viele E-Fahrzeuge wie im Vorjahreszeitraum verkauft, in Summe handelt es sich aber dennoch nur um rund 6.200 Exemplare und somit 0,006 % aller Neuzulassungen (1,049 Millionen). Insgesamt sollen E-Fahrzeuge in Deutschland etwa 0,6 % (143.000 Fahrzeuge) ausmachen – Plug-in-Hybride einbezogen. Im internationalen Vergleich landet man damit auf den hinteren Plätzen. So bewegt sich in Norwegen inzwischen fast jedes vierte Fahrzeug mit elektrischer Energie, in den Niederlanden immerhin gut 5, in Großbritannien rund 1 %. Kritiker bemängeln angesichts dieser Zahlen jedoch schon länger die nur tröpfchenweise Förderung der alternativen Antriebslösungen.
Denn während man sich in Deutschland nur auf die Bereitstellung von Fördermitteln oder Investitionen in die Infrastruktur beschränkt, kommen Käufern andernorts in den Genuss hoher Rabatte. So war das staatliche Programm in Norwegen derart erfolgreich, dass ein vorzeitiges Ende diskutiert wird. Dort fiel bislang weder die Mehrwert- noch die Kfz-Steuer für E-Fahrzeuge an.