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Im Rahmen der Ermittlungen um den Fahrdienstvermittler Uber wurden in Paris am gestrigen Montag zwei Manager des Unternehmens in Gewahrsam genommen, so die Agentur AFP. Dabei handele es sich laut eines Uber-Sprechers um Thibaud Simphal, General Manager von Uber Frankreich und Pierre-Dimitri Gore-Coty, General Manager von Uber Westeuropa. Die Auseinandersetzungen um den umstrittenen Dienst hatten sich in Frankreich zuletzt immer weiter zugespitzt.
„Wir beantworten die Fragen, welche die Behörden über unseren Dienst haben, immer gerne – und wir sehen einer Lösung dieser Probleme entgegen," äußerte sich der Sprecher dazu in einer E-Mail. „Diese Gespräche laufen noch."
Im vergangenen September wurde in Frankreich ein Verbot gegen die Nutzung von GPS-Systemen ausgesprochen, die Kunden über freie Fahrzeuge in der Nähe informieren und somit der Betrieb der App UberPop für illegal erklärt. Im März erfolgte dann die Durchsuchung des Pariser Unternehmenssitzes. Im Folgemonat schlug Uber zurück und beschuldigte Frankreich mit seinem Vorgehen gegen EU-Rechte zu verstoßen. Bei Protesten blockierten zuletzt etwa 3.000 Taxifahrer die Zufahrten zu Paris größten Flughäfen. Dabei wurden zehn Leute festgenommen, sieben Polizisten verletzt und 70 Autos beschädigt.
Taxifahrer sowie einige französische Behörden argumentieren, dass Uber sich nicht an die an die im Taxi-Gewerbe üblichen Regeln halte und somit gegen das Wettbewerbsrecht verstoße. Uber hingegen betont, dass es sich selbst nicht als ein Transportunternehmen sehe, sondern lediglich als ein IT-Unternehmen, das eine Smartphone-Plattform betreibt.
Uber bringt mittels einer Smartphone-App Passagiere und Fahrer zusammen. In Großbritannien, Belgien, Spanien, Deutschland und den Niederlanden siedelte sich Uber jedoch an, ohne vorher entsprechenden Genehmigungen eingeholt zu haben. Durch diese Strategie wurde aus einem kleinen 2009 gegründeten kalifornischen Startup ein in 57 Ländern verfügbarer Service. Auf diese Weise stieß Uber nicht nur in Frankreich auf wenig Gegenliebe. Auch in Deutschland und weiteren europäischen Ländern ist der Dienst UberPop, der Kunden an private Fahrer ohne Taxi-Lizenz vermittelt, mitlerweile verboten.