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Weniger Notebook- und Desktop-CPUs, dafür mehr Tablet-Chips: In Intels Bilanz für das zweite Quartal 2015 lässt sich die Entwicklung des IT-Marktes problemlos erkennen. Dass das Ergebnis am Ende aber nicht desaströs ausgefallen ist, liegt an den weiteren Geschäftsfeldern – die man in den jüngeren Vergangenheit vorausschauen gestärkt hat.
Insgesamt konnte das Unternehmen zwischen April und Juni rund 13,1 Milliarden US-Dollar umsetzen und einen Netto-Gewinn von 2,7 Milliarden erwirtschaften. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht dies Rückgängen von gut 13 und 3 Prozent.
Spürbar weniger CPUs
In Hinblick auf die Entwicklung der Einnahmen entwickelten sich die einzelnen Sparten sehr unterschiedlich. Bedingt durch die schwache Nachfrage nach CPUs – 11 Prozent weniger Notebook-CPUs, 22 Prozent weniger Desktop-CPUs – ging der Umsatz in der Client Computing Group um rund 13 Prozent auf 7,1 Milliarden US-Dollar zurück. Das Geschäft mit Speicher und Hardware für Rechenzentren verlief hingegen erfreulich: Hier wurde ein Plus von rund 9 Prozent auf 3,5 Milliarden US-Dollar erreicht. Einen ebenfalls großen Sprung legte die IoT-Sparte hin, mit 0,4 Milliarden US-Dollar ist der Anteil am Umsatz aber weiterhin klein.
Deutlicher wird die Entwicklung des Marktes beim Blick auf die operativen Ergebnisse. Der Gewinn der Client Computing Group ging um 38 Prozent auf 1,6 Milliarden US-Dollar zurück, die Data Center Group zeigte sich mit 1,8 Milliarden stabil; gleiches gilt für die IoT-Sparte, die bei 0,1 Milliarden verharrt.
Dass Intel-Chef Brian Krzanich die Zahlen als Zeichen der Transformation des Unternehmens wertet, überrascht am Ende nicht. Man werde den eingeschlagenen Kurs beibehalten und sich weiterhin auf Innovationen konzentrieren.
Ganz abschreiben will man das Geschäft mit Prozessoren für Desktop- und Notebook-Systeme aber dennoch nicht. Denn mit dem Start von Skylake und Windows 10 rechne man mit einer Verbesserung der Zahlen, so Krzanich. Ob das am Ende aber so eintreten wird, bleibt abzuwarten. Denn die bislang veröffentlichten Benchmarks deuten auf keine eklatanten Verbesserungen gegenüber Broadwell hin, detaillierte Ergebnisse dürfte es aber erst nach dem Start geben, der vermutlich am 5. August erfolgt.
Keine Aussage zu Smartphones
Unabhängig davon dürfte die Entwicklung des Mobile-Bereichs mit Spannung zu beobachten sein. Denn bedingt durch die Umstrukturierung weist Intel dessen Zahlen nicht mehr einzeln aus. Stattdessen verschwinden sie in der Client Computing Group. Entsprechend ist völlig unklar, wie es um das Geschäft mit Lösungen für Smartphones und Tablets bestellt ist. Einzig zu letzterer Kategorie hat man sich geäußert: Hier konnten 11 Prozent mehr Chips abgesetzt werden.