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Im Laufe der Nacht hat Tesla das lange erwartete Model X vorgestellt. Die grundsätzlichen Merkmale waren bereits bekannt. So handelt es sich um einen SUV mit rein elektrischem Antrieb, bis zu sieben Sitze und Flügeltüren. Auf die einzelnen Aspekte wollen wir nun aber etwas genauer eingehen.
Erster wichtiger Aspekt der Präsentation war die Sicherheit des Model X. Hier spielt natürlich die Konstruktion als rein elektrisch betriebenes Fahrzeug eine wichtige Rolle. Das Fehlen eines Motors in der Front und der tiefe Schwerpunkt spielen bei Front- und Seitenaufprall sowie einem Überschlag eine entscheidende Rolle. Im Fünf-Sterne-Chrashtest NCAP würde ein Model X sogar potenzielle sechs Sterne erreichen, doch diese Wertung gibt es hier noch nicht. Der Kofferraum in der Front dient bei einem Frontalzusammenstoß als Knautschzone, während für die guten Werte beim Seitenaufprall die Stützkonstruktion mitverantwortlich ist, die im Fahrzeugboden die Batterien beherbergt.
Auch auf aktive Sicherheitsmaßnahmen möchte man bei Tesla nicht mehr verzichten und verbaut standardmäßig das Active Safety System. Dabei handelt es sich um eine Kamera sowie ein Radar in der Front und seitlich angebrachte Ultraschallsensoren, welche vor einem Frontal- und Seitenaufprall warnen und gegebenenfalls durch das Bremssystem noch eingreifen können. Verkneifen konnte man sich auch einen Seitenhieb auf Volkswagen nicht und preiste das Luftfiltersystem an. So soll die Filterfläche des HEPA-Filters zehnmal größer sein als üblicherweise in einem solchen Fahrzeug. Allergene, Bakterien, Smog, Feinstaub und Viren sollen sich damit um den Faktor 300 bis 800 besser filtern lassen. Die Luftqualität soll damit ein Niveau erreichen, das sonst in den Operationssälen von Krankenhäusern gefordert wird. In der höchsten Filterstufe spricht Tesla vom "Bioweapon Defense Mode" – eine entsprechende Option findet sich im Menü der Klimaanlage.
Auch die Kleinigkeiten spielen beim Model X eine wichtige Rolle. So hat man die Frontscheibe besonders hoch gezogen, so dass diese über den Kopf des Fahrers reicht. Die A-Säule soll dem Fahrer zudem so wenig Sicht wie möglich nehmen. Das Gesuche nach dem Ladekabel des Smartphones soll nun ebenfalls ein Ende haben und Tesla bietet Adapter für die wichtigsten Smartphone-Modelle an. Das Dock befindet sich in der Mittelkonsole und soll auch blind ein Einstecken des Smartphones ermöglichen.
Highlight des Model X sind sicherlich die Flügeltüren. Während sich die beiden Türen in der Front klassisch öffnen, hat sich Tesla für die hinteren Türen etwas Besonderes überlegt. Nicht nur schwingen diese einfach auf (wie wir es vom Mercedes SLS kennen), sondern der Mechanismus zieht sie erst nach oben, bevor sie dann aufschwingen. Dies soll den einfacheren Zugang zu den hinteren beiden Sitzreihen ermöglichen. Die zweite Sitzreihe fährt dazu auf Wunsch elektrisch nach vorne und macht auch die hinteren beiden Sitze in der dritten Reihe zugänglich. In engen Parklücken sorgt der Mechanismus dafür, dass sich die Türen auch bei engsten Abständen noch öffnen lassen. Gleiches gilt natürlich in engen Garagen.
Das System passt sich dabei den vorhandenen Platzverhältnissen an. Hier kommen Ultraschallsensoren zum Einsatz, welche den seitlichen Abstand und den in der Höhe messen und den Klappmechanismus der Türen automatisch anpassen. Auch für die vorderen Türen hat sich Tesla etwas überlegt. Diese öffnen automatisch, sobald sich der Fahrer von hinten den Türen nähert.
Herausstreichen möchte man bei Tesla zudem den enormen Platz sowie die Vielseitigkeit, die das Model X bietet. Es kann in einer Version mit sechs oder sieben Sitzen bestellt werden. Die Anhängelast beträgt 2,5 t und dank des fehlenden Motorraums bleibt dieser Platz als Stauraum. Über einen optionalen Träger, der an der Anhängerkupplung befestigt wird, können auch Fahrräder, Skier und Snowboards transportiert werden. Wichtigstes Merkmal des Trägers ist die einfache Montage.
Kommen wir zur Ausstattungsliste: Diese umfasst die besagten Flügeltüren, einen automatisch ausfahrbaren Heckspoiler, Tagfahrlicht, die gewohnt großzügige Display-Mittelkonsole mit Lifeupdates, Navigation und Steuerung sämtlicher Fahrzeugausstattung, beheizbare Seitenspiegel sowie acht Jahre Garantie auf Batterie und Akkumotoren. Das Tesla Supercharger-Netzwerk kann lebenslang kostenlos genutzt werden. Parksensoren sind ebenso mit an Bord wie das erwähnte Active Safety System mit Warnung vor Front- und Seitenaufprall sowie ein automatisches Bremssystem.
Zwei Modelle des Model X bietet Tesla an. Der 90D soll eine Reichweite von etwas mehr als 400 km vorzuweisen haben. Mit einer Leistung von 259 PS für die vordere und hintere Achse (das Model X ist allradgetrieben) erreicht der 90D eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 4,8 s bei einer maximalen Geschwindigkeit von 250 km/h.
Der P90D kommt ebenfalls auf eine Reichweite von etwa 400 km, verwendet zu den 259 PS an der Frontachse einen 503 PS starken Antrieb am Heck. Zusammen kommt das Model X P90D also auf 762 PS. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h erfolgt im Ludicrous Speed Upgrade in 3,2 s, im Normalfall sind es 3,8 s. Auch das stärkere Model X wird bei 250 km/h abgeriegelt.
Erst in der zweiten Jahreshälfte 2016 sollen aktuelle Bestellung ausgeliefert werden. Zunächst möchte Tesla die bisher aufgelaufenen Vorbestellungen abarbeiten. Das stärke Modell P90D mit Ludicrous Speed Upgrade (Founder Edition) kostet 142.000 US-Dollar. Der P90D in der Signiture Edition soll 132.000 US-Dollar kosten. Derzeit ist noch kein Preis des Model X 90D bekannt. Weitere Informationen zum Model X sind direkt bei Tesla zu finden.
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