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Bildsensoren werden ausgegliedert, Smartphones vor dem möglichen Aus

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Bildsensoren werden ausgegliedert, Smartphones vor dem möglichen Aus
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Einer der größeren Verlierer der vergangenen Jahre dürfte Sony sein. Der japanische Elektronikhersteller hat nicht nur einen Teil seines guten Rufs eingebüßt, sondern musste auch sinkende Marktanteile in wichtigen Segmenten hinnehmen; von der PC-Sparte VAIO trennte man sich in Folge dessen komplett. Zwar konnten einige Sparten zuletzt wieder zulegen, am Konzernumbau hält Chef Kaz Hirai aber weiterhin fest.

Entsprechend soll nun das Halbleitergeschäft in ein eigenständiges Unternehmen überführt werden, das Sagen will Sony aber weiterhin behalten. Wichtigster Bestandteil der neuen Sony Semiconductor Solutions Corporation werden die bekannten Bildsensoren sein, die nicht nur in den eigenen Kameras, sondern auch in zahlreichen Smartphones stecken. Mit der neuen Struktur, zu der unter anderem auch die Ausgliederung von Akkus und Speichermedien gehört, will Hirai auf die Anteilseigner zugehen und für mehr Flexibilität und kürzere Reaktionszeiten sorgen. Dabei kann man auf erste Erfahrungen aus dem TV- und Audio-Bereich zurückgreifen. Denn die dazugehörigen Aktivitäten wurden bereits ausgegliedert.

Ein ganz anderes Schicksal droht hingegen dem Smartphone-Geschäft. Denn wie Reuters berichtet, soll Hirai gegenüber Journalisten angekündigt haben, im kommenden Geschäftsjahr eine Entscheidung über die Zukunft der Sparte treffen zu wollen. Erreicht man das selbstgesteckte Ziel der „schwarzen Null“, werde man an den Mobilgeräten festhalten. Gelinge dies hingegen nicht, müsse man über andere Möglichkeiten nachdenken. Ein Sony-Sprecher relativierte die Aussage später aber: Die Restrukturierungen würden Wirkung zeigen, deshalb gebe es derzeit keine Pläne für eine Trennung.

Mit dem Xperia Z5 hat Sony erst vor wenigen Wochen ein neues Top-Smartphone gezeigt, dennoch ist die Zukunft ungewiss

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Allerdings hat das Unternehmen weiterhin mit schlechten Absatzzahlen zu kämpfen. So soll der Marktanteil derzeit in den USA bei weniger als 1 % liegen, in der Heimat kommt man nur auf gut 17 %. Entsprechend wurde die Prognose für das laufende Geschäftsjahr korrigiert. Der Verlust soll nun bei umgerechnet rund 440 Millionen Euro liegen, im Sommer ging man noch von knapp 290 Millionen aus.

Ob es bereits konkrete Pläne für eine Trennung vom Smartphone-Geschäft gibt, ist nicht bekannt. Neben dem kompletten Verkauf dürfte die Zusammenarbeit mit einem anderen Hersteller eine Alternative sein. Mit letzterer würde sich für Sony dann der Kreis schließen. Denn nachdem der Erfolg in den späten 90ern Ausblieb, legte man die eigene Handy-Sparte 2001 mit der von Ericsson zusammen. Zehn Jahre später übernahmen die Japaner das Joint Venture als Reaktion auf sinkende Marktanteile.

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