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Toshiba streicht 6.800 Stellen als Reaktion auf Buchhaltungsskandal

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Toshiba streicht 6.800 Stellen als Reaktion auf Buchhaltungsskandal
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Mitte des Jahres sah sich Toshiba mit einem handfesten Wirtschaftsskandal konfrontiert: Das japanische Unternehmen hatte durch falsche Buchhaltung deutlich zu hohe Gewinne ausgewiesen – mehr als 1,3 Milliarden Euro zu viel. Es erfolgte zwar ein Führungswechsel, doch den verantwortlichen Managern wurde nur milde auf die Finger geklopft und. Sie durften sogar größtenteils ihre Jobs behalten. Der neue Chef Masashi Muromachi plant trotzdem eine groß angelegte Restrukturierung. Nun liegen einige Details zu den Plänen vor, welche leider rund 6.800 Mitarbeiter ihre Stellen kosten sollen. Die Arbeitsplätze fallen im Bereich der Abteilung für Unterhaltungselektronik weg. Zudem verkauft Toshiba eine Fabrik in Indonesien, in welcher bisher Fernseher und Waschmaschinen hergestellt wurden, an den TV-Hersteller Skyworth aus Hong Kong. Ergänzend sucht Toshiba noch nach Investoren in die eigene Abteilung für Gesundheits- und Medizintechniken.

Ihren Hut müssen Toshibas betroffene Mitarbeiter bis März 2016 nehmen. Es handelt sich aber nicht nur um Entlassungen. Denn ein Teil der 6.800 Mitarbeiter wird in den Vorruhestand geschickt. Weltweit arbeiten für Toshiba aktuell ca. 200.000 Menschen. Die Börse hat auf die Nachricht freilich wenig begeistert reagiert: Kurzzeitig sank Toshibas ohnehin angeschlagener Aktienkurs nochmals um 10 %. Seit dem Bekanntwerden der jahrelangen Buchhaltungsverfälschungen im April 2015 ist Toshibas Aktienwert um 40 % gefallen.

Die gestrichenen 6.800 Stellen entsprechen ca. 30 % von Toshibas Belegschaft im Bereich Unterhaltungselektronik. In jenem Markt strauchelt der japanische Hersteller seit Jahren angesichts des erhöhten Drucks durch Anbieter aus China und Südkorea. Für die Zukunft steht unter anderem im Raum, dass Toshiba seine PC-Sparte eventuell mit Fujitsu und Vaio in einer neuen Organisationsform zusammenlegen könnte. Seine Parte für Kamerasensoren hat Toshiba dagegen bereits an Sony abgetreten.

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