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Donald Trump will Apple zur Herstellung in den USA zwingen

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Donald Trump will Apple zur Herstellung in den USA zwingen
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Der US-amerikanische Unternehmer Donald Trump verfügt nicht nur über ein prall gefülltes Bankkonto, sondern er nimmt auch den Mund gerne voll: 2015 sorgte Trump in den USA mit diversen, rechtspopulistischen Aussagen für viel Aufsehen. Was international zumeist belächelt wurde, erntete in der US-Bevölkerung jedoch überraschend viel Zustimmung. Entsprechend will Trump am liebsten für die nächste Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten für die Republikaner antreten. Mit seinem Team macht Trump dafür in den USA bereits eifrig Stimmung. Eine seiner jüngsten Aussagen zielt zur Abwechslung nicht auf Einwanderer oder Muslime ab, sondern auf ein Unternehmen aus dem eigenen Lande: Donald Trump hat angekündigt, dass er im Falle eines Wahlgewinns Apple dazu zwingen werde seine Produkte komplett in den USA herzustellen. Damit hat Trump eine bizarre Aussage getätigt, die Apples CEO Tim Cook sicherlich mit einem Stirnrunzeln zurücklässt.

Erreichen will Trump ein Umdenken bei Apple und anderen US-Unternehmen durch eine Steuer in Höhe von 35 %, welche nach Trumps Willen alle Firmen zahlen sollen, die ihre Güter außerhalb der USA fertigen. Konkret legt Trump nach: „Wir werden Apple dazu bringen ihre verdammten Computer und andere Dinge in diesem Land herzustellen, statt in anderen Ländern.“ Wie dieser Plan aufgehen soll, weiß wohl nur Trump selbst. Schließlich stellt Apple seine iPhone und iPad ohnehin nicht selbst her, sondern lässt sie von chinesischen Auftragsfertigern wie Foxconn zusammensetzen. Auch die Komponenten stammen größtenteils aus dem asiatischen Raum. Damit steht Apple natürlich nicht allein da, denn auch Amazon, Google oder Microsoft lassen in China fertigen. Die Begründung dafür sind nicht nur die dortigen Lohnniveaus, sondern auch die Herkunft der anderen Komponenten, die auch aus dem asiatischen Raum stammen.

donald trump screenshot

Seinen Mac Pro stellt Apple übrigens teilweise bereits in den USA in einer Fabrik in Austin (Texas) her. Eine Umstellung der iPad- und iPhone-Produktion wäre allerdings ohne Weiteres sicherlich unmöglich. Zumal auch der US-Präsident nicht die Möglichkeiten hat Konzerne wahllos am Outsourcing zu hindern. Selbst ein Donald Trump als US-Präsident wäre gezwungen sich nach den Gesetzen zu richten. Natürlich könnte Trump, sollte er am Ende für die Republikaner kandidieren und gewählt werden, entsprechende Gesetzesvorschläge vorlegen. Daraus würde sich aber ein derartiges Geflecht ergeben und so ein Widerstand in der Wirtschaft regen, dass die Verabschiedung denkbar unwahrscheinlich ist. Zumal es in den USA auch gar nicht eine mit China vergleichbare Zuliefererstruktur gibt. Trump müsste also nicht nur Apple und andere Unternehmen am Outsourcing hindern, sondern auch noch in den Vereinigten Staaten Alternativen aufbauen. Ob der Mann der wütenden Worte die Komplexität seiner Vorhaben aber überhaupt durchschaut, kann man für diesen Punkt in Frage stellen.

Ungewöhnlich ist an Trumps jüngsten Aussagen, dass er nun auf ein US-Unternehmen eindrischt. Das passt nicht zur sonstigen Kampagne des Unternehmers und Politikers, der schließlich selbst als ein Symbol des Kapitalismus gilt. Man darf abwarten, ob Apple und Tim Cook eventuell auf Trumps Aussagen reagieren. Oder ob man sich still an den Kopf fasst und lieber auf die Entwicklung und Produktion neuer Gadgets fokussiert.

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