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Dass die Deutsche Bahn häufig verspätet ist, gehört zum Alltag für viele Nutzer. Doch nicht nur beim Zugbetrieb kann das Unternehmen seinen Fahrplan nicht einhalten, auch der Ausbau des WLANs hinkt dem Zeitplan hinterher. So zumindest wirkte eine vor wenigen Tagen von Bahn-Vorstand Berthold Huber getätigte Aussage. Man werde zwar wie geplant in diesem Jahr mit den Umrüstungen der ICE-Flotte beginnen, ob man die Arbeiten noch in diesem Jahr abschließen und kostenloses Internet auch in der 2. Klasse anbieten könne, sei aber ungewiss.
Bei Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) sorgte das nun für Verstimmung. Dem in München erscheinenden Merkur sagte er, dass es bei der getroffenen Vereinbarung bleibt. „Ein Verschieben dieses dringend notwendigen Kundenangebots werde ich nicht akzeptieren. Ich rate der Bahn, keine Zweifel aufkommen zu lassen, dass sie die Digitalisierung des Verkehrsträgers Schiene mit aller Kraft vorantreibt“, so der Politiker.
Zwar ist ein großer Teil der ICE-Flotte mit Hotspots ausgerüstet, die vorhandene Technik gilt jedoch als technisch unzuverlässig und bietet mit 10 Mbit/s nur eine sehr geringe Bandbreite. Für die geplante kostenlose Nutzung auch in der 2. Klasse – in der 1. Klasse muss dafür seit Ende 2014 nicht mehr gezahlt werden – muss die Kapazität jedoch erweitert werden. Dafür werden unter anderem neue Modems verbaut, die sich nicht nur wie bislang mit dem Netz der Deutschen Telekom verbinden, sondern auch auf die der anderen Anbieter zugreifen können. Im Schnitt verspricht man sich davon eine Versechsfachung der Bandbreite.
Dobrindt hatte in der Vergangenheit mehrfach betont, dass die Deutsche Bahn mehr in die Digitalisierung Investieren müsse, um konkurrenzfähig zu bleiben. Dazu gehöre nicht nur kostenloses WLAN in ICEs, sondern auch in anderen Zuggattungen sowie vielseitige Applikationen für Smartphones wie der überarbeitete DB Navigator.