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Die vereinbarte enge Zusammenarbeit zwischen Xiaomi und Microsoft sorgt auch außerhalb Asiens für reges Interesse. Denn außerhalb Asiens spielt das chinesische Unternehmen keine nennenswerte Rolle, was sich nun aber ändern könnte. Davon zumindest gehen Marktbeobachter aus, die das größte Problem bei der Expansion des Smartphone-Herstellers identifiziert haben wollen.
Teil der geschlossenen Vertrags ist der Kauf von 1.500 Microsoft-Patenten, zu denen es im Einzelnen nur wenige Informationen gibt. Die Rede ist unter anderem von den betroffenen Bereichen Telefonie, Multimedia und Cloud Computing - Themen, die für Handy-Hersteller schnell essentiell werden können. Gerade deshalb wird es für wahrschienlich gehalten, dass die letzte Hürde auf dem Weg nach Europa und Nordamerika damit genommen wird. Bislang soll Xiaomi vor möglichen Patenstreitikeiten in diesen Regionen Angst gehabt haben, ein größeres eigenes Portfolio wäre angesichts dessen ein Stärken der eigenen Position.
Aber nicht nicht der Eigentümerwechsel von Patenten ist vorgesehen, auch ein Kreuzlizenzierungsabkommen wurde festgehalten. Damit erhalten beide Parteien Zugriff auf Patente des anderen, ohne dafür Lizenzgebühren zahlen zu müssen. Das kann Auswirkungen auf die Preisgestaltung der Proukte haben - ebenfalls ein nicht zu verachtender Punkt bei Expansiionsplänen.
Beide Seiten wollen aber auch vom dritten wichtigen Vertragspunkt profitieren. Vorgesehen ist, dass Xiaomi auf seinen Android-Smartphones ab September die bekannten Office-Programme Word, Excel, PowerPoint und Outlook sowie Skype vorinstalliert. Microsoft dürfte sich davon eine steigende Anzahl von Office-365-Abonnements erhoffen, beim chinesischen Partner heißt es, dass man mit diesem Schritt auf die Bedürfnisse von Smartphone-Nutzern eingehen wolle.
Vor allem der Verkauf der Patente zeigt erneut, dass Microsofts Verhältnis zum Smartphone-Geschäft ambivalent ist. Denn während man einerseits die Entwicklung entsprechender Hardware immer weiter zurückschraubt und zahlreiche Mitarbeiter aus diesem Bereich entlassen hat und wird, baut man andererseits verstärkt darauf, die eigene Software im Android- und iOS-Lager weiter zu verbreiten.