Es gibt unzählige Wege, wie international tätige Unternehmen versuchen, sich vor der Steuer zu drücken. So wählen Unternehmen wie Apple oder Amazon gerne sogenannte Steueroasen wie beispielsweise Irland. Nun will die Europäische Union in Form der Europäischen Kommission laut Medienberichten die Steuerkonditionen Apple in Irland als unzulässig erklären und somit ein Verfahren starten, welches eine saftige Steuernachzahlung nach sich ziehen könnte.
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Nach der EU Kommission muss Apple ganze 13 Milliarden Euro an den irischen Staat nachzahlen. Irlands Regierung hingegen widerspricht der Ansicht der EU Kommission und auch Apple hat bekanntgegeben, Widerspruch gegen das Urteil einzulegen.
Die Nachzahlung wäre die höchste in der Geschichte der Europäischen Union. Bisher war die höchste Nachzahlung 1,4 Milliarden Euro vom französischen Energiekonzern EDF. Apple hat über 250 Milliarden US-Dollar Barreserven, wovon allerdings 90 Prozent außerhalb der USA liegen. Sollte Apple tatsächlich den Betrag nachzahlen müssen, wird es sicher nicht das einzige Unternehmen in Irland sein, welches unter die Lupe der EU Kommission geraten wird.
Update:
Apples CEO Tim Cook gibt in einem offenen Brief an die Kunden seine Sicht der Dinge wieder. So sei das Unternehmen bereits lange vor den großen Gewinnen ganz am Anfang kurz nach der Konzerngründung in Irland aktiv. Seit Oktober 1980 leitet das Unternehmen von dort aus die Geschäfte in Europa. 6000 Angestellte sind am Standort Cork bei Apple angestellt wodurch sich das Unternehmen als Verantwortlich für das Wirtschaftswachstum in der Region sieht. Tim Cook sieht in dem Enschreiten der Europäischen Kommission eine Verletzung der Souveränität Irlands.
Den Großteil der Einnahmen versteuert das Unternehmen nach eigener Aussage in Kalifornien, wo ein großer Teil der Produktentwicklung stattfindet. Der gesamte Brief an die Kunden findet sich hier auf der Apple Webseite.