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Der Online-Versandhändler Amazon plant in den USA einen eigenen Lieferdienst aufzubauen und in direkte Konkurrenz mit UPS, FedEx und weiteren zu treten. Früheren Berichten zufolge hatte Amazon nur geplant, die Lieferkapazitäten im Weihnachtsgeschäft zu erhöhen, die Pläne sind aber viel weitreichender als vorher zugegeben.
Laut Ars Technica läuft das Projekt unter dem Namen "Consume the City". Amazon will nicht nur eigene Pakete über das Liefernetz versenden, sondern auch anderen Unternehmen und Privatpersonen Postdienste anbieten.
Amazon soll im vergangenen Jahr 11,5 Milliarden US-Dollar an Lieferkosten gezahlt haben, ein Anteil von 10,8 % am Gesamtumsatz. Ein eigener Lieferdienst würde die derzeitige Prozesskette wesentlich vereinfachen und dabei helfen, Kosten zu sparen. Schätzungen zufolge könnte Amazon rund 3 US-Dollar pro Paket einsparen, umgerechnet 1,1 Milliarden US-Dollar jedes Jahr.
Ein derartiger Schritt würde die Geschäftsbeziehungen zu FedEx und UPS schwer beschädigen. Die Diense würden schwere Einbußen bei Umsatz und Gewinn erleben. Analysten sind ebenfalls skeptisch, zumal die Pläne der Deutsche Post AG, DHL Expresim in den USA einzuführen, bereits scheiterten.
Nichtsdestotrotz scheint Amazon einen solchen Plan sehr langfristig zu verfolgen. Der Konzern habe Manager von FedEx und UPS abgeworben und einen ehemaligen Amazon-Manager, der zu dem Fahrdienst Uber gewechselt war, zurückgeholt. Eine LKW-Flotte werde aufgebaut und für Amazon Prime wurden beim Flugzeughersteller Boeing Flugzeuge gekauft. All das wird nicht nur im Weihnachtsgeschäft den Versand unterstützen.