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Es ist sicherlich die Angst vieler Nutzer im Netz: Ein Computersystem bekommt Zugriff auf die Daten und Patienten und wertet diese aus. Krankenkassen kennen diese Daten und sortieren ihre Kunden nach finanziell interessanten und finanziell eher schädlichen Kunden aus – so eine beispielhafte Horrorvorstellung. Immer wenn es darum geht persönliche oder gar Gesundheitsdaten anderen Systemen anzuvertrauen, werden die Falten auf der Stirn vieler größer.
DeepMind, ein Unternehmen aus Großbritannien und von Goolges Mutter Alphabet übernommen, hat einen Vertrag mit dem britischen National Health Service (NHS) geschlossen, der über fünf Jahre läuft. Derartige Verträge sind in Großbritannien aber nicht neu, erlangen nun aber einen komplett neuen Umfang. Geschlossen wurde der Vertrag genauer gesagt mit dem NHS Royal Free Hospital Trust in London und umfasst die Daten von 1,6 Millionen Patienten.
In den Patientendaten enthalten sind alle medizinisch relevante Informationen, auch zurückliegend bis zu fünf Jahre. In einer ersten Phase wertet Google die Daten aus und packt sie in eine App namens Streams. Diese soll in einem ersten Schritt vor allem die Acute Kidney Injury (AKI), eine Verletzung bzw. eine Fehlfunktion der Niere, die häufig übersehen wird. Bis zu 10.000 Menschen sollen in Großbritannien jährlich daran sterben und allesamt seien diese Fälle zu verhindern, wenn die Diagnose möglich ist. Erst durch die Zusammenführung der Daten derart vieler Patienten sei dies aber in dieser Form möglich und sinnvoll.
2017 soll die App an allen NHS-Krankenhäusern ausgeliefert werden. Zugriff auf die Daten erhält das medizinische Personal. Im Laufe der Zeit soll die Auswertung durch DeepMind auch auf weitere Krankheitsbilder ausgeweitet werden.
Auch wenn eine medizinische Anwendung in diesem Bereich sinnvoll erscheint, so gibt es dennoch große Kritik am Vorgehen der britischen Behörden. Zwar gibt es Regularien, welche die Art und Weise der Verarbeitung der Daten durch DeepMind genau beschreibt und auch einschränkt, doch wirklich kontrollieren lässt sich das nicht. Die Kritiker aus Großbritannien bemängeln in diesem Zusammenhang auch, dass britische Daten durch Google verwendet werden, um einen weltweiten Service anbieten zu können. Aus diesem Grund haben sich auch die britischen Datenschutz- und Wettbewerbswächter eingeschaltet.
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