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Eine Störung in einem Rechenzentrum für die Web-Services von Amazon hat am Dienstagabend für zahlreiche Ausfälle gesorgt. Dienste wie Slack, Trello, Snapchat oder Docker, aber auch Webseiten wie Expedia, Buzzfeed und Mediu waren über mehrere Stunden nicht erreichbar. Auch verschiedene Amazon-Dienste, darunter Prime Instant Video, Amazon Music, der Sprachassistent Alexa und andere Fire-TV-Dienste funktionierten nicht mehr. Der Ausfall machte sich auch in Deutschland bemerkbar. Erst gegen Mitternacht deutscher Zeit konnte Amazon den Fehler beheben, inzwischen laufen die Systeme wieder fehlerfrei, alle Dienste und Webseiten bei AWS und Amazon S3 sind wieder uneingeschränkt erreichbar.
Was die Störung ausgelöst hat, ist nicht bekannt. Amazon spricht auf seiner Status-Seite zu AWS lediglich von „erhöhten Fehlerraten“, die überwiegend in Rechenzentren der Ostküste in den USA auftraten. Die größten Probleme hatte wohl die Serverfarm US-East-1 in Virginia. Die Cloudsparte AWS ist inzwischen ein wichtiger Umsatz- und Gewinnbringer für den Internetriesen. Alleine im letzten Quartal verbuchte der Geschäftszweig ein sattes Umsatzwachstum in Höhe von 47 % und steuerte rund 3,54 Milliarden US-Dollar zum Konzernumsatz bei. Dies entspricht fast 10 % des gesamten Amazon-Umsatz. Unterm Strich erwirtschafte das Cloud-Geschäft bei Amazon einen operativen Gewinn in Höhe von etwa 926 Millionen US-Dollar.
Zuletzt gab es Ende Oktober einen weitreichenden Ausfall bei dem zahlreiche, beliebte Internetdienste wie Twitter, Spotify, Netflix, PayPal oder Pinterest betroffen waren. Der Grund war damals allerdings keine Störung bei Amazon, sondern ein massiver DDoS-Angriff auf den DNS-Dienstleister Dyn.