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Die Videoplattform YouTube hat die Monetarisierungs-Bestimmungen für Kanalbetreiber überarbeitet. Wie die Google-Tochter über einen Blogeintrag auf der Creators-Plattform bekannt gab, werde man Werbegelder künftig nur noch an Kanalinhaber mit mehr als 10.000 Videoaufrufen ausschütten. Kanäle, deren Videos weniger Aufrufzahlen aufweisen, werden ab sofort nicht mehr Werbung bestückt und können damit auch nicht mehr am Werbeumsatz beteiligt werden.
Nach Erreichen der neuen Grenze werde man aber auch in Zukunft keine intensivere Überprüfung der Kanalbetreiber und deren Inhalte durchführen – bei 400 Stunden Videomaterial, das pro Minute auf die Plattform geladen wird, ist das schlichtweg nicht zu schaffen. Wer bislang an den Werbeumsätzen beteiligt wurde, die 10.000-View-Grenze aber noch nicht erreicht hat, bekommt die bislang generierten Umsätze noch ausbezahlt, muss für weiteres Geld künftig aber erst die neue Hürde nehmen.
Die Plattform dürfte damit gegen unseriöse Betreiber vorgehen, die entweder mit dem Content anderer oder aber mit nicht erlaubten Inhalten Geld verdienen wollen. Auslöser der strengeren Regeln dürfte außerdem der Werbe-Boykott großer Werbekunden sein. In den letzten Wochen hatten immer mehr Werbetreibende kritisiert, dass ihre Anzeigen vor Videos abgespielt werden, deren Inhalte sie nicht für gutheißen. Sie zogen ihre Buchungen teilweise sogar ganz zurück. Den Stein ins Rollen brachte im Februar der schwedische YouTuber Felix Arvid Ulf Kjellberg, der besser bekannt als PewDiePie sein dürfte. In einem Video überschritt er die Grenzen des Humors und landete mit Aussagen wie „Death to all Jews“ („Tod allen Juden“) oder „Hitler did nothing wrong“ („Hitler hat nichts falsch gemacht“) auf dem Abstellgleis. Google strich PewDiePie aus dem Programm für „Preferred Ads“, in dem Kanäle gebündelt werden, die für Werbemacher eine besonders attraktive Zielgruppe darstellen sollen.
In einem ersten Schritt gab YouTube seinen Anzeigenkunden außerdem mehr Kontrolle darüber, zu entscheiden, in welchen Kategorien ihre Anzeigen geschaltet werden sollen. Werbemäßig wird sich auf der Plattform also einiges ändern – auch für Nutzer: Ab 2018 sollen nichtüberspringbare Werbeclips der Vergangenheit angehören.