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Corsair ist nicht nur eines der am breitesten aufgestellten Unternehmen im PC-Komponentenmarkt, sondern auch im boomenden Gaming- und eSports-Bereich erfolgreich. Das weckt scheinbar Begehrlichkeiten: Laut einem Bericht von Reuters plant die Private Equity-Gesellschaft EagleTree Capital, Corsair für über 500 Millionen Dollar zu kaufen.
Bisher haben Corsair und EagleTree Capital sich nicht zu diesen Gerüchten äußern wollen. Corsair ist noch im Besitz von Chief Executive Andy Paul, der das Unternehmen schon 1994 selbst mitbegründet hat. Nachdem ursprünglich Level 2 Cache-Module gefertigt wurden, machte sich Corsair bald mit Arbeitsspeicher einen Namen. Das Unternehmen begann dann schneller als andere Speicherhersteller, auch weitere Marktsegmente in Angriff zu nehmen und ist mittlerweile sehr breit aufgestellt. Mit Corsair One werden seit diesem Jahr selbst Komplettrechner angeboten. Gerade die Gaming-Sparte dürfte Corsair für Investoren attraktiv machen: Allein in den USA wurden im vergangenen Jahr über 30 Milliarden Dollar für Videospiele und Gaming-Equipment ausgegeben.
EagleTree Capital stützt für den Kauf auf Kapital von Goldman Sachs, der Macquarie Group und von BNP Paribas. Die Banken stellen einen Kredit von etwa 330 Millionen Dollar zur Verfügung. EagleTree wird selbst etwa 40 Prozent des Kaufpreises tragen. Der Kaufpreis würde etwa dem neun- bis zehnfachen von Corsairs EBITDA (earnings before interest, taxes, depreciation and amortization, der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände) entsprechen.
In Deutschland haben Private Equity-Gesellschaften spätestens seit der sogenannten "Heuschreckendebatte" einen schlechten Ruf. Ihnen wird vorgeworfen, mehr am Profit als an der Zukunft der übernommenen Unternehmen interessiert zu sein. Noch kann aber nur darüber gemutmaßt werden, wie sich die Übernahme von Corsair durch eine solche Gesellschaft auf das Unternehmen, seine Mitarbeiter und die Produkte auswirken würde.