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Apple hat im dritten Quartal – April bis Juni – seines Geschäftsjahres 2017 deutlich mehr Umsatz erzielt, als zuvor von Experten erwartet worden war. Denn ausgerechnet eines der Sorgenkinder entwickelte sich außergewöhnlich positiv, ebenso die Apple Watch. Doch Probleme gab es ebenfalls, wie der Blick auf die Zahlen aus China offenbart. Dort führten Währungseffekte zu einem unerfreulichen Umsatzminus.
Angesichts der Gesamtzahlen dürfte dies die Stimmung kaum trüben. Der Apple-Umsatz kletterte um 7 % auf 45,4 Milliarden US-Dollar. Mit 20,4 Milliarden US-Dollar entfiel annähernd die Hälfte (45 %) auf die USA, vor einem Jahr lag der Anteil bei nur 42 %. In Europa konnte der Umsatz zwar um fast 11 % auf 10,7 Milliarden US-Dollar gesteigert werden, der Anteil an den Gesamteinnahmen blieb mit 24 % aber nahezu stabil. Ganz anders hingegen in China: Dort gingen die Einnahmen um 10 % auf 8 Milliarden US-Dollar zurück, zudem sank der Anteil von 21 auf 18 %. Apple-CEO Tim Cook zufolge hätte es ohne Währungseffekte in China allerdings ein Umsatzplus von 6 % gegeben.
Zurückzuführen ist das Umsatzplus auf ein Wachstum in allen Bereichen des Unternehmens. So konnten rund 41 Millionen Exemplare (+2 %) des iPhones verkauft werden, die Mac-Sparte legte um 1 % auf etwa 4,3 Millionen Stück zu. Überraschend: Die Zahl der verkauften iPads stieg von knapp 10 Millionen im Vorjahreszeitraum auf nun 11,4 Millionen (+15 %). Grund für die Entwicklung sind laut Apple die neuen iPad-Modelle gewesen, die den langanhaltenden Rückgang, zuletzt ging der Absatz 14 Quartale in Folge zurück, stoppen konnten.
Zulegen konnten auch die Service-Sparte, zu der unter anderem der App Store und Apple Music gehören - der Umsatz kletterte hier um fast 22 % auf 7,3 Milliarden US-Dollar. In der Kategorie Other Products konnten die Einnahmen auf 2,7 Milliarden US-Dollar gesteigert werden (+23 %). Umsatztreiber soll laut Tim Cook vor allem die Apple Watch gewesen sein. Von der Smartwatch konnte man nach eigenen Angaben 50 % mehr Exemplare an den Mann und die Frau bringen als noch vor einem Jahr; konkrete Stückzahlen nennt man aber weiterhin nicht. Keinen Kommentar gab es zum Apple TV, der möglicherweise vor einem Generationswechsel steht – iTunes wird Gerüchten zufolge derzeit auf UHD und HDR vorbereitet.
Die Marge konnte Apple von 38 auf 38,5 % steigern, den Netto-Gewinn von 7,8 auf 8,8 Milliarden US-Dollar, was einem Plus von knapp 12 % entspricht. Für das laufende Quartal rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz von 49 bis 52 Milliarden US-Dollar, was einem Plus von 1 bis 5 % entsprechen würde; im vierten Quartal des vergangenen Geschäftsjahres wurden 46,9 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Im Vorfeld hatten Analysten gemutmaßt, dass eine hohe Umsatzprognose auf einen Start des iPhone 8 noch im September hindeuten würde. Entsprechend der genannten Zahlen könnte die nächste Generation somit tatsächlich innerhalb der nächsten acht Wochen an den Start gehen.