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Die gestrigen Vermutungen haben sich als zutreffend entpuppt - zumindest teilweise. Zwar haben Google und HTC eine Teil-Übernahme des taiwanischen Unternehmens durch den Internet-Riesen vereinbart, doch die Art und Weise überrascht. Denn auch in Zukunft wird HTC Smartphones und VR-Brillen entwickeln und verkaufen.
Für 1,1 Milliarden US-Dollar erhält Google etwa 2.000 Mitarbeiter aus der Smartphone-Sparte HTCs sowie ein nicht-exklusives Lizenzabkommen, das den Zugriff auf das geistige Eigentum der Taiwaner erlaubt. Das besondere am Mitarbeiterwechsel: Zu einem großen Teil handelt es sich dabei laut Google um Entwickler, die bereits am Pixel und Pixel XL gearbeitet haben. Entsprechend sichert sich der Konzern am Ende Personal, das bereits mit dem Konzern - wenn auch nur indirekt - in Kontakt stand.
Laut Rick Osterloh, verantwortlich für Googles Hardware-Aktivitäten, schließt sich mit der ungewöhnlichen Übernahme der Kreis. Schon seit langer Zeit würden Google und HTC zusammenarbeiten, zusammen konnte man dabei so manche Premiere feiern. Das neue Personal soll es unter anderem möglich machen, noch mehr eigene Hardware zu entwickeln, so das erklärte Ziel.
HTC hat sich bislang noch nicht direkt zu Wort gemeldet. Gegenüber der New York Times bestätigte man die Übereinkunft. Man werde auch in Zukunft Smartphones entwickeln und anbieten, die Modellpalette werde aber kleiner werden. Ähnliches hatte das Unternehmen bereits vor Monaten angekündigt, die deutliche Reduzierung der Belegschaft dürfte diesen Schritt nun aber unabdingbar machen. Nach eigenen Angaben verfügt man nach dem Abgang des Personals noch über etwa 2.000 Mitarbeiter aus den Bereichen Smartphone-Entwicklung und -Design.
Nicht bekannt ist, ob der Verzicht auf direkte Konkurrenz Bestandteil der Übereinkunft ist. So sind beispielsweise Parallelen zwischen den Smartphones Pixel respektive Pixel XL und HTC 10 unübersehbar, das Pixel 2 soll Funktionen des HTC U11 erhalten.
Abzuwarten bleibt aber nicht nur, welche Änderungen die Übernahme für HTC und Google bedeuten. Denn mit der Stärkung der eigenen Hardware-Sparte, vor allem mit Blick auf Smartphones, dürften Bedenken von Partnern wie Samsung, Huawei und anderen wieder lauter werden. Schon die Übernahme von Motorola sorgte für Befürchtungen, Google könnte sich bei Android dank eigener Endgeräte selbst bevorzugen.