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Die beiden Technikkonzerne Facebook und Microsoft verlegen gemeinsam mit Telxius, einem Tochterunternehmen von Telefónica, ein Unterseekabel durch den Atlantik. Das Kabel wird eine Länge von etwa 6.600 km aufweisen und reicht vom spanischen Bilbao bis nach Virginia Beach, an der Küste von Virginia, USA. Das Projekt wurde Marea getauft, was für Tide bzw. Gezeiten steht.
Die Standorte Bilbao und die Küste von Virginia sind derart gewählt, dass von den Küstenorten aus weitere schnelle Verbindungen zu erreichen sind. Von Europa aus z.B. weitere schnelle Seekabel nach Afrika, den mittleren Osten und Asien. Das Seekabel wird in der Lage sein, eine Bandbreite von 160 TBit/s zu erreichen. Dies entspricht der gleichzeitigen Übertragung von 71 Millionen HD-Videostreams. An beiden Standorten landen bereits mehrere Seekabel, häufig aber kürzere, an. Um im Falle einer Naturkatastrophe keine Schäden an allen Kabeln zu riskieren, sind die einzelnen Punkte, an denen die Kabel an die Küste geführt werden, einige Kilometer voneinander entfernt.
Marea soll den zunehmenden Bedarf an schnellen Verbindungen zwischen Europa und dem nordamerikanischen Kontinent decken. Microsoft und Facebook sind vor allem durch die Standorte für die Rechenzentren darauf angewiesen, die auch untereinander häufig Daten austauschen müssen. Ob die Kapazitäten auch anderen Unternehmen zur Verfügung stehen, ist derzeit nicht bekannt.
Das Seekabel wird in Tiefen von bis zu 3.350 m verlegt und ist etwa 50 % dicker als ein typischer Gartenschlauch. Im Inneren befinden sich acht Paare einer Glasfaser für die eigentliche Übertragung. Umschlossen sind die Glasfaserpaare von einem Mantel aus Kupfer und darum wiederum einem aus Hartplastik, der das Kabel vor Beschädigungen schützen soll. Eine wasserdichte Gummierung bildet die letzte Schicht. An den Küstenbereichen wird das Kabel außerdem von im Meeresboden vergraben, um es vor Schäden durch das Fischen (Schleppnetze etc.) zu schützen.
Die ersten Bauarbeiten für Marea begannen bereits im August 2016. Das Kabel befindet sich inzwischen auf und unter dem Meeresboden. Ab Anfang 2018 sollen dann die ersten Daten den Atlantik durchqueren. Über die Kosten machen die Unternehmen keinerlei Angaben.