Werbung
Mehr Umsatz, mehr Gewinn, aber noch immer viele Abhängigkeiten: Die von Alphabet präsentierte Bilanz für das dritte Quartal 2017 steckt voller Bestwerte, zeigt aber, dass der Konzern eigentlich noch immer Google heißen müsste. Denn während dort Geld verdient wird, wird es anderswo ausgegeben.
Das zeigt vor allem das operative Ergebnis. Während für Google hier ein Überschuss von Höhe von 8,7 Milliarden US-Dollar genannt wird, weist die Bilanz für die restlichen Konzern-Bestandteile ein Minus von mehr als 0,8 Milliarden US-Dollar aus. Aber auch der Umsatz ist klar verteilt. Hier entfallen auf Google knapp 27,5 Milliarden US-Dollar, auf den Rest 0,3 Milliarden. Insgesamt konnten 27,8 Milliarden US-Dollar eingenommen werden - ein Plus von fast 24 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Noch stärker legte Alphabet beim Netto-Gewinn zu: 6,7 Milliarden US-Dollar bedeuten ein Plus von 33 %.
Wichtigster Faktor war wenig überraschend das Werbegeschäft. Mit Anzeigen konnten fast 24,1 Milliarden US-Dollar (+21 %) eingenommen werden. Der Blick auf die Details zeigt aber, dass Google die Konkurrenz zumindest ein wenig zu schaffen macht. Denn die hohen Preise pro Klick der Vergangenheit konnten nicht gehalten werden. Über Google-eigene Dienste ausgegebene Werbung verbilligte sich pro Klick um 21 %, auf Partnerseiten über AdSense und andere Angebote um 18 %. Da die Zahl der Klicks aber deutlich gestiegen ist, +55 % bei Google und +47 % bei Partnern, konnte am Ende immer noch ein Umsatzwachstum erreicht werden.
Zulegen konnte Google selbst aber auch in anderen Bereichen, die unter Sonstiges zusammengefasst werden. Darunter fallen unter anderem der Play Store mitsamt Video- und Audio-Streaming, aber auch der Verkauf von Google-Hardware wie Pixel-Smartphones oder Google Home. Mit fast 40 % fällt der Sprung nach oben überraschend aus, in absoluten Zahlen waren es 3,4 Milliarden US-Dollar.
Wie viel Geld Alphabet mit der Smart-Home-Tochter Nest, der Fahrzeugsparte Waymo oder seinen restlichen Töchtern im Einzelnen verdient oder verliert, geht aus der Bilanz nicht hervor.