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Aktuell soll der Hersteller Broadcom Limited, der hinter vielen Techniken und Patenten in aktuellen Smartphones und anderen IT-Produkten steckt, abwägen, den etwas angeschlagenen Chiphersteller Qualcomm zu übernehmen. Zwar werkeln die SoCs der Reihe Snapdragon in unzähligen Smartphones rund um den Globus, doch die zahlreichen Rechtsstreitigkeiten mit Giganten wie Apple und Intel sowie Vorwürfe von Partnern wie Samsung, dass Qualcomm seine Stellung im Markt ausnutze, machen Qualcomm aktuell zu schaffen.
Dennoch ist der Wert des Unternehmens enorm: Das potentielle Übernahmeangebot soll sich um eine Summe von exorbitanten 100 Milliarden US-Dollar drehen. Broadcom selbst hat diese Pläne nicht kommentiert, doch Quellen aus dem Unternehmen sind sich ihrer Sache sicher. So soll Broadcom dann mit 70 US-Dollar pro Aktie kalkulieren. Die Gerüchte um die Übernahme Qualcomms haben den Aktienkurs selbiger zeitweise um 19 % nach oben schnellen lassen.
Der Broadcom-CEO Hock Tan ist dafür bekannt, aggressive Übernahmen zu forcieren. Auch wenn Privatkunden mit Broadcom eher nicht direkt in Kontakt kommen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie ein Produkt mit Techniken bzw. Komponenten des Unternehmens verwenden. Beispielsweise liefert Broadcom auch an Apple. Ob allerdings die Übernahme von Qualcomm überhaupt von den entsprechenden Behörden genehmigt würde, ist offen. Sollte sich Broadcom tatsächlich Qualcomm einverleiben, wäre das Unternehmen nach Intel und Samsung der drittgrößte Chiphersteller der Welt. Da Broadcom auch essentielle Komponenten wie Wi-Fi- und Mobilfunk-Modems kontrolliert, könnten Einwände bestehen.
Noch gibt es aber ohnehin keine offizielle Bestätigung für Broadcoms Übernahmepläne. Sollte ein derartiger Schachzug bereits vorbereitet werden, dürften wir aber schon bald mehr erfahren.