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Broadcom hatte ein massives Übernahmangebot an Qualcomm unterbreitet: Insgesamt 130 Milliarden US-Dollar sollte die Transaktion wert sein. Wir hatten bereits berichtet, dass Broadcom im Rahmen des potentiellen Deals 70 US-Dollar pro Aktie zahlen wollte. Doch dazu wird es nun nicht kommen, denn Qualcomm hat das Angebot bereits abgelehnt. Als Begründung teilt Qualcomm mit, dass das Unternehmen „dramatisch“ im Wert unterschätzt werde.
Nach der Mitteilung dieser Entscheidung stiegen die Aktien Qualcomms um 1 % bzw. auf 65,25 US-Dollar, während jene von Broadcom um 0,7 % fielen – auf 263 US-Dollar. Qualcomms Presiding Director, Thomas W. Horton, hat zu Protokoll gegeben: „Nach ausgiebiger Prüfung, die wir in Abstimmung mit unseren finanziellen und rechtlichen Beratern durchgeführt haben, sind wir zu dem Ergebnis gelangt, dass das Angebot von Broadcom den Wert von Qualcomm dramatisch unterschätzt. Zudem gäbe es eine immense Unsicherheit darüber, ob die Behörden einer derartigen Übernahme zustimmen würden.“
Broadcom hat bisher nicht auf die Ablehnung Qualcomms und die Aussagen Hortons reagiert. Qualcomm liefert Prozessoren und Modems für mobile Endgeräte an Partner wie Apple, Samsung und LG. Aktuell ist der Hersteller jedoch auch in signifikante Rechtsstreitigkeiten mit beispielsweise Apple verwickelt. CEO Steve Mollenkopf hat dennoch erklärt: „Keine andere Firma steht besser als Qualcomm in den Bereichen Mobile, IoT, Automotive, Edge Computing und Networking im Bereich der Halbleiterindustrie da.“ Qualcomm sei deswegen selbstsicher auch in Zukunft Mehrwerte für seine Aktionäre generieren. Das wird, wie nun feststeht, allerdings nicht unter dem Dach von Broadcom geschehen.