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Surface stagniert

Microsoft mit unverschuldetem Milliardenverlust

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Microsoft mit unverschuldetem Milliardenverlust
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Erfolge in der Cloud, Stagnation an anderer Stelle: Microsofts Bilanz für das abgelaufene zweite Quartal des Fiskaljahres 2018 könnte kaum abwechslungsreicher ausfallen. Vor allem, da das Unternehmen eigentlich einen Milliardengewinn ausweisen würde, wäre da nicht die US-Steuerreform. Dank der drehte das Ergebnis deutlich ins Minus, was sich aber als Vorteil erweisen könnte.

Der Umsatz in den Monaten Oktober, November und Dezember kletterte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut 11 % auf 28,9 Milliarden US-Dollar. Treibende Kräfte waren dabei vor allem das Geschäft mit Cloud-Lösungen wie Azure, aber auch Cloud-basierte Dienste wie Office 365. Für beide Produkte nennt Microsoft aber lediglich die Wachstumsraten: Azure legte um 98 % zu, Office 365 Commercial um 41 %, Office für Verbraucher inklusive passender Cloud-Dienste um 12 %.

Kaum Veränderungen gab es bei den Enterprise Services (+5 %) sowie im Geschäft mit Windows. Während der OEM-Part um 4 % wachsen konnte, schrumpfte das Commercial-Geschäft um 4 %. Nicht minder interessant: Mit 1% Wachstum stagnierte die Surface-Familie. Berücksichtigt man die von Microsoft ausgewiesenen Währungsschwankungen, hätte es keinerlei Veränderung gegeben.

In absoluten Zahlen: Die Sparte Personal Computing blieb mit einem Umsatz von knapp 12,2 Milliarden US-Dollar (+2 %) wichtigster Unternehmensbestandteil, gefolgt von Productivity and Business Processes mit annähernd 9 Milliarden US-Dollar (+25 %). Auf dem letzten Platz landete erneut der Bereich Intelligent Cloud mit 7,8 Milliarden US-Dollar (+15 %) - trotz des Wachstums bei Azure und Co.

Unter dem Strich hätte dies für einen Nettogewinn von 7,5 Milliarden US-Dollar gereicht. Durch die Änderungen des US-Steuergesetzes, unter denen auch Dell leidet, musste Microsoft jedoch Abschreibungen in Höhe von 13,8 Milliarden US-Dollar vornehmen. Das führt am Ende zu einem Verlust von 6,3 Milliarden US-Dollar.

Im Laufe der nächsten Monate könnte sich die Höhe der Abschreibungen aber noch ändern. Denn wie das Unternehmen mitteilt, handelt es sich bei jetzt berücksichtigten Summe nur um eine Schätzung. Zwar verrät man nicht, auf was die Abschreibungen fällig geworden sind, es dürfte sich dabei jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit um die im Ausland angehäuften Finanzmittel gehen. Werden diese zurück in die USA transferiert, müssen seit den Steueränderungen geringere Steuersätze als zuvor gezahlt werden.