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Weniger iPhones und Macs, dafür ein paar mehr iPads: Trotz teils überraschender Entwicklungen hat Apple im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2018 einen neuen Umsatzrekord aufgestellt und den Gewinn deutlich gesteigert. Zu verdanken ist das unter anderem gestiegenen Preisen sowie der Ausgabebereitschaft der Kunden. Offen bleibt, wie erfolgreich das iPhone X wirklich war und sein wird.
Insgesamt konnte Apple zwischen Oktober und Dezember 2017 knapp 88,3 Milliarden US-Dollar umsetzen, ein Plus von rund 12 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der mit Abstand größte Teil - 61,6 Milliarden US-Dollar - entfiel dabei einmal mehr auf das iPhone, etwa 7 von 10 umgesetzten US-Dollar kamen durch ein iOS-Smartphone in die Kassen. Den zweiten Platz konnte sich die Services-Sparte sichern, die um 18 % auf 8,5 Milliarden US-Dollar kletterte. Mit MacBook Pro, iMac und Co. konnte Apple hingegen weniger Geld einnehmen - ein Umsatz in Höhe von knapp 6,9 Milliarden US-Dollar bedeutet ein Minus von 5 %. Die zweite Überraschung: Der iPad-Umsatz kletterte um fast 6 % auf 5,9 Milliarden US-Dollar.
Zu erklären ist der Sprung beim iPhone und iPad mit höheren Durchschnittspreisen, bei ersterem kletterte er von 694 US-Dollar im Vorjahreszeitraum auf nun 796 US-Dollar. Das könnte an einem großen Interesse am iPhone X liegen, aber auch lediglich an der veränderten Preisstruktur; das iPhone 8 ist 50 US-Dollar teurer als das iPhone 7, zudem gibt es nur noch zwei statt drei Speichergrößen. Der Sprung beim iPad dürfte ebenfalls auf das gestiegene Interesse an mehr Speicherkapazität zurückzuführen sein. In absoluten Zahlen: Über alle Modelle hinweg konnte Apple 77,3 Millionen iPhones verkaufen (-1 %), beim iPad waren es knapp 13,2 Millionen Exemplare (+0,6 %). Rückläufig waren die Mac-Verkäufe. Vom MacBook Pro, iMac und Co. gingen nur noch 5,1 Millionen Stück über den Tresen, ein Minus von fast 5 %. Grund hierfür dürfte die inzwischen in weiten Teilen nicht mehr aktuelle Modellpalette sein.
Die Apple Watch legt weiter zu
Erfolgreich verlief hingegen das Service-Geschäft, zu dem inzwischen unter anderem 240 Millionen kostenpflichtige Abonnements zählen. Dazu gehören Apple-Music-Nutzer ebenso wie Kunden, die für iCloud-Speicher zahlen. Konkrete Zahlen zur Verteilung nannte Apple erneut nicht, sowohl Apple Pay als auch Apple Music und iCloud sollen aber ihr jeweils bestes Quartal gehabt haben. Der eigene Bazahldienst dürfte dabei weiter wachsen, der Start in Brasilien wurde angekündigt, zu Deutschland gibt es hingegen nach wie vor keine Angaben.
Ebenfalls nicht genaues wurde zur Apple Watch verraten, hier spricht man lediglich von einem Wachstum um 50 %. Zum Apple TV gab es keinerlei Zahlen. Dafür jedoch zur Zahl der Apple-Nutzer, bzw. zu den genutzten Geräten. Inzwischen soll es 1,3 Milliarden aktive Geräte geben, von der Apple Watch über das iPhone bis hin zum Mac Pro und Apple TV. Das, so Apple-Chef Tim Cook, sei ein Wachstum von 30 % innerhalb von zwei Jahren.
Ein großes Fragezeichen steht nach wie vor hinter dem iPhone X. Zwar spricht Cook davon, dass es sich nach vor besser als alle anderen iPhone-Modelle verkaufe und würde auch die Konkurrenz hinter sich lassen. Auf der anderen Seite mehren sich aber die Berichte rund um gekürzte Bestellungen für das laufende Quartal. Zudem haben inzwischen mehrere größere Zulieferer in ihren Quartalsbilanzen und Prognosen vor sinkenden Umsätzen aufgrund geringerer Bestellungen eines wichtigen Kunden gewarnt. Zwar strebt Apple für das laufende Quartal mit 60 bis 62 Milliarden US-Dollar einen höheren Umsatz als noch vor einem Jahr (52,9 Milliarden US-Dollar) an, erwartet wurde jedoch ein Sprung auf 65 Milliarden US-Dollar.