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Trotz längerer Verzögerungen ist Amazons erster kassenloser Supermarkt ein Erfolg. Davon zumindest gehen gut informierte Kreise aus, laut denen das Unternehmen bereits an sechs weiteren Filialen arbeite. Diese sollen allesamt noch in diesem Jahr eröffnen, bei den möglichen Standorten handelt es sich nicht um Überraschungen. Neben dem heimatlichen Seattle wird eine weitere Metropole an der US-Westküste gehandelt.
Dabei handelt es sich laut Recode um Los Angeles. Amazon selbst soll dem Bericht zufolge bereits mit einem Immobilienunternehmen verhandeln, angestrebt wird eine Eröffnung im populären Open-Air-Einkaufszentrum The Groove. Gleich drei der sechs vermuteten neuen Standorte sollen hingegen in Seattle liegen, bezüglich der zwei übrigen Orte gibt es keine Angaben. Dass auch diese an der Westküste liegen werden, gilt als sehr wahrscheinlich. Schließlich liegt der Schwerpunkt der Amazon-Buchhandelskette Amazon Books ebenfalls in den entsprechenden Staaten und auch der Lebensmittellieferservice Amazon Fresh wurde anfangs nur dort angeboten.
Denkbar wäre allerdings eine europäische Filiale. Denn sowohl in Großbritannien als auch bei der Europäischen Union soll Amazon entsprechende Anträge eingereicht haben.
Amazon selbst wollte die Gerüchte nicht kommentieren, hatte sich im Rahmen der Eröffnung der ersten Amazon-Go-Filiale aber bereits zuversichtlich gezeigt. Diverse Probleme im Laufe der Testphase, während der nur ausgewählte Personen den Supermarkt nutzen konnten, sorgten für Verspätungen, erst seit Mitte Januar kann die Öffentlichkeit den Supermarkt der Zukunft nutzen - ein Jahr später als geplant.
Ob das Konzept der ersten Filiale für die zukünftigen unverändert übernommen wird, bleibt abzuwarten. Denn in erster Linie bietet Amazon Go sogenannte Convenience-Lebensmittel, zu denen belegte Baguettes, fertige Salate und ähnliches gehören. Um eine direkte Konkurrenz zu den großen Supermarktketten handelt es sich zumindest derzeit nicht.
Das besondere an Amazon Go ist der Verzicht auf Kassen. Beim Betreten des Ladens scannen die Kunden ihre Smartphones an entsprechenden Terminals, während des Einkaufens prüfen zahlreiche Sensoren und Kameras, welche Artikel tatsächlich gekauft werden. Nach dem Verlassen wird die Abrechnung erstellt, die Verrechnung erfolgt über den Amazon-Account. Während der Testphase kam es unter anderem zu Problemen, wenn Kunden einen Artikel zurück ins Regel legten. Auch zu viele Kunden gleichzeitig überforderten die Technik. Inzwischen soll das System aber reibungslos arbeiten.
Für Deutschland dürfte zunächst der Start von Amazon Books bevorstehen. Im Dezember 2017 bestätigte Amazon-Deutschland-Chef, dass es bei dieser Frage nicht um ob, sondern um wann gehe.