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Immer wieder ein heiß diskutiertes Thema ist die Breitbandversorgung in Deutschland. Dass gerade in den ländlichen Bereichen noch gehörig Nachholbedarf herrscht, dürfte unbestritten sein. Im städtischen Raum mag dies deutlich besser aussehen, mit Glasfaser bis zum DSLAM, dem Vektoring-Ausbau und vielem mehr hat sich aber gerade die Deutsche Telekom nicht nur Freunde gemacht. Kritik gibt es außerdem, weil der Ausbau zwar bedarfsorientiert abläuft, aber nicht zukunftsorientiert ist. Nun lässt sich die Situation in Deutschland nicht mit anderen Ländern vergleichen, dennoch ist ein Blick über die Landesgrenzen hinaus oft recht interessant.
So wird in Estland ein 10-GBit/s-Internetanschluss für Privatkunden angeboten. In Singapur geht Singtel ebenso vor. Das ohnehin im Hinblick der Infrastruktur gut bestückte Schweden hat nun ein ebenso schnelles Angebot. Der Internet Service Provider (ISP) Bahnhof will für Privatkunden und Unternehmen künftig einen Internetzugang mit 10 GBit/s anbieten. Der Preis dafür liegt im Normalfall bei umgerechnet 50 Euro. Ist noch kein FTTH-Anschluss (Fiber To The Home) vorhanden, fallen natürlich noch Gebühren für die Herstellung des Anschlusses an.
In Schweden wird eine offene Glasfaserinfrastruktur betrieben, die allen ISPs zugänglich gemacht werden muss. Bahnhof betreibt aber auch ein eigenes Glasfasernetzwerk namens Northern Light. Für Internetanschlüsse mit bis zu 10 GBit/s wird eine Technik namens NG-PON2 (Next-Generation Passive Optical Network) verwendet. Diese macht es möglich, dass mehrere Netzbetreiber auf einer Glasfaser arbeiten, in dem verschiedene Wellenlängen genutzt werden.
Bahnhof ist seit mehr als 20 Jahren in Schweden aktiv und positioniert sich als Netzbetreiber, der die Bürgerrechte schützen möchte. So betreibt man eine unterirdische Serverfarm, in der alle Daten komplett verschlüsselt abgelegt werden. Zudem werden alle Daten, die über den Internetanschluss übertragen werden, über ein VPN geschickt um einer staatlichen Überwachung zu entgehen. Ein Deaktivieren des VPNs kostet monatlich sogar 5 Euro Preisaufschlag.