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Spotify reicht Börsenprospekt bei New Yorker Börsenaufsicht ein

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Spotify reicht Börsenprospekt bei New Yorker Börsenaufsicht ein
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Spotify hat Nägel mit Köpfen gemacht. Am Mittwochabend reichte der schwedische Musikstreaming-Anbieter seinen Börsenprospekt bei der New Yorker Börsenaufsicht SEC ein. Dem lange ersehnten Börsengang steht damit fast nichts mehr im Wege. 

Unter der Wertpapierkennung „SPOT“ wollen die Schweden künftig an der New Yorker Stock Exchange dotieren. Dabei schlagen sie einen eher ungewöhnlichen Weg ein: Während bei einem Börsengang in der Regel Emissionsbanken und Investoren zur Hilfe herangezogen werden, um den Ausgabepreis festzulegen und die ersten und vielleicht auch bevorzugten Käufer ausfindig zu machen, will Spotify sein Papier ohne diesen Umweg am ersten Ausgabetag als „Direct Listing“ direkt an der Börse platzieren. Damit entscheiden Angebot und Nachfrage bereits am ersten Tag über den Kurs, was vor allem in den ersten Stunden und ohne die stützenden Banken zu heftigen Preisschwankungen führen könnte. Für Anleger der ersten Stunde birgt das erhebliche Risiken, bietet aber natürlich auch einige Chancen. 

Im Börsenprospekt gibt Spotify an, im letzten Jahr private Aktien im Graumarkt zu einem Höchstkurs von 125 US-Dollar verkauft zu haben, während es mindestens 32,50 US-Dollar waren. Im aktuell laufenden Jahr standen der Höchst- und Mindestkurs schon bei 90 und 132 US-Dollar pro Stück. Außerdem bewertet Spotify sein Unternehmen selbst mit einer Milliarde US-Dollar und zeigt seine wichtigsten Kennzahlen noch einmal auf.

Demnach konnte der Musikstreaming-Dienst im letzten Jahr 4,09 Milliarden US-Dollar umsetzen. Unterm Strich blieb allerdings ein dickes Minus in Höhe von 1,23 Milliarden US-Dollar stehen. Die Entwicklung ist eindeutig: In den Vorjahren 2016 und 2015 fuhr man noch Verluste von rund 535 und 225 Millionen US-Dollar ein. Somit konnte der Dienst seine Erlöse während der letzten drei Geschäftsjahre zwar fast vervierfachen, die Verluste stiegen aber fast um den Faktor 5,5. Immerhin ist der Dienst weltweit mit 71 Millionen zahlenden Kunden der größte Anbieter. Im August waren es noch 60 Millionen Abo-Nutzer. Insgesamt nutzen 159 Millionen Kunden Spotify.  

Wann Spotify am Börsenparkett der Wall Street das erste Mal gehandelt werden wird, ist noch offen – einen Termin gibt es noch nicht. Aufgrund der unkonventionellen Vorgehensweise aber dürfte man es ziemlich eilig haben.