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Im Rahmen der Games Week in Berlin hat der Verband der deutschen Games-Branche (game) am Dienstag ein Modell für einen „Deutschen Games-Fond“ vorgestellt und damit auf die von CDU, CSU und SPD im Koalitionsvertrag geplanten Förderungen der deutschen Spieleindustrie reagiert. Ziel ist es, die deutschen Spieleentwickler finanziell zu unterstützen, um daraus später zusätzliche Steuereinnahmen und Investitionen zu generieren.
Im Kern des Modellvorschlags, der zusammen mit EU-Beihilfe- und Förderrechtsexperten entwickelt wurde, soll der Staat einen Fonds in Höhe von zunächst 50 Millionen Euro jährlich bereitstellen, dessen Zuschüsse automatisiert nach einem festen Mechanismus vergeben werden sollen. Damit soll die Entwicklung deutscher Spieletitel von kleinen, über mittelgroße bis hin zu großen Entwicklerstudios unterstützt werden, um deren Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Standorten wie Großbritannien, Frankreich oder Kanada zu stärken. Konkret sollen durch die Zuschüsse die Produktionskosten verringert und die Entwicklung hochwertiger Spiele in Deutschland gesichert werden. Die Gelder sollen Bundesrepublik zu einem international starken und innovativen Standort für die Spieleentwicklung machen. Die erhaltenen Zuschüsse sollen von den Studios nicht zurückbezahlt werden müssen.
Im Gegenzug erwartet game für die Bundesregierung starke Hebeleffekte für die Zukunft. So würden die staatlichen Zuschüsse mittel- bis langfristig zu einem erhöhten Steueraufkommen von etwa 90 Millionen Euro sowie zusätzliche Investitionen in Höhe von 400 Millionen Euro bedeuten. Der Verband beruft sich dabei auf eine ähnliche Entwicklung in Frankreich. Im Nachbarland sollen durch die Gamers-Förderung für jeden Förder-Euro zusätzliche 1,80 Euro an Steuern sowie weitere 8 Euro an Investitionen generiert werden. Um allerdings langfristig positive Standort-Entwicklungen durch den Ausbau und die Ansiedlung von Entwicklungsstudios zu genieren, müsse der Fonds in den kommenden fünf Jahren stetig aufgestockt werden. Der Verband spricht von rund fünf bis zehn Millionen Euro zusätzlich pro Jahr.
„Wir wollen ‚Games made in Germany‘ zu einer echten Erfolgsgeschichte machen, unser ‚Deutscher Games-Fonds‘ bildet dafür die notwendige Grundlage“, sagt Felix Falk, Geschäftsführer des game. „Unser Modell ist einfach, transparent und planbar und der Mechanismus mit europäischen Standards kompatibel. Damit bekommt Deutschland endlich die Chance, als Games-Standort international wettbewerbsfähig zu werden.“
Ob der Vorschlag des Verbandes so von der Bundesregierung umgesetzt werden wird, wird sich zeigen. Der Verband hofft schnellstmöglich mit den politisch Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen.