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Dass die Nintendo Switch für die Japaner ein voller Erfolg werden könnte, das zeichnete sich bereits in den letzten Geschäftsquartalen ab. Während man Monate zuvor noch tief in den roten Zahlen steckte, konnte die Hybrid-Konsole den Konzern wieder auf Kurs bringen und mit Spielen wie „Super Mario: Odyssey“, „Mario Kart 8: Deluxe“ und natürlich „The Legend of Zeld: Breath of the Wild“ die Erwartungen deutlich übertreffen.
Das macht sich auch im Gesamtfiskaljahr 2018 bemerkbar, wie die nun veröffentlichten Unternehmenskennzahlen zeigen.
Demnach konnte Nintendo im abgelaufenen Geschäftsjahr, welches vom 1. April 2017 bis zum 31. März 2018 ging, seinen Umsatz um satte 115,8 % auf 1,066 Billionen japanische Yen steigern. Das entspricht rund 7,9 Milliarden Euro. Der Gewinn kletterte um 36,1 % nach oben, unterm Strich blieben dem Konzern 139,590 Milliarden Yen respektive 1,04 Milliarden Euro.
Grund für den gewaltigen Umsatz- und Gewinnanstieg ist vor allem die Nintendo Switch, welche im März ihren ersten Geburtstag feierte, inzwischen aber leider als gehackt gilt, was den Hersteller mit Blick auf Schwarzkopien künftig vor Probleme stellen dürfte. Insgesamt verkaufte Nintendo weltweit 15,05 Millionen Einheiten und konnte damit den Vorgänger deutlich übertreffen. Von ihm schob der Konzern binnen fünf Jahre gerade einmal 13,56 Millionen Exemplare über die Ladentheke. Seine Absatzprognosen für die Switch-Konsole hat man daher abermals nach oben korrigiert. Für das eben erst angelaufene Geschäftsjahr rechnet man mit über 20 Millionen ausgelieferten Konsolen.
Nintendo geht davon aus, dass die Verkaufszahlen in den nächsten Monaten weiter anziehen werden. Das sollen angekündigte Spiele wie „Super Smash Bros.“ oder das in der nächsten Woche erscheinende „Donkey Kong Country – Tropical Freezer“ sowie Nintendo Labo richten. Zudem dürfte man zahlreiche weitere Triple-A-Titel von Drittanbietern in petto haben, die vermutlich im Rahmen der E3 in Los Angeles in weniger als zwei Monaten gezeigt werden dürften.
Doch auch so kann das Spieleportfolio der Nintendo Switch überzeugen. Während es zum Marktstart der Konsole nur sehr wenige Spieletitel gab und anfangs ausschließlich Ports längst erschienener Spiele veröffentlicht wurden, gibt es inzwischen eine Vielzahl unterschiedlicher Titel. „Super Mario Odyssey“ verkaufte sich beispielsweise über 10,41 Millionen Mal und ist damit das bislang erfolgreichste Spiel der Switch. Dahinter gesellen sich mit 9,22 und 8,48 Millionen verkauften Kopien „Mario Kart 8: Deluxe“ und „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“.
„Splatoon 2“ kommt laut Nintendo auf 6,02 Millionen Verkäufe, „ARMS“ immerhin auf 1,85 Millionen und „Xenoblade Chronicles 2“ auf 1,31 Millionen. „Kirby: Star Allies“ als jüngster Titel der Reihe verkaufte sich in nicht ganz vier Wochen schon über 1,29 Millionen Mal. Insgesamt will man über 63,51 Millionen Spieletitel für seine neuste Spielekonsole ausgeliefert haben. Im September wird die Nintendo Switch einen weiteren Meilenstein nehmen, dann soll der Onlinedienst starten, welcher wie bei der Konkurrenz dank monatlicher Gebühren zusätzliches Geld in die Kassen spülen soll.
Erfolgreich war zudem die SNES Classic Edition, die Nintendo 5,28 Millionen Mal an den Mann, bzw. die Frau bringen konnte. Mit den Amiibo-Figuren verdient man ebenfalls viel Geld. Hier setzte man über 10,3 Millionen Figuren ab, zusätzlich kommen etwa 5,8 Millionen Amiibo-Karten hinzu. Die Smartphone-Spiele „Animal Crossing: Pocket Camp“ oder „Super Mario Run“ und „Fire Emblem Heroes“ spülten 39,3 Milliarden Yen (etwa 295 Millionen Euro) in die Kassen – gut 62 % mehr als noch im Vorjahr.
Wechsel in der Führungsetage
Trotz der überwiegend positiven Zahlen gibt es bei Nintendo einen Wechsel in der Führungsetage. So wird der 68 Jahre alte Tatsumi Kimishima, welcher seit Mitte 2015 nach dem Tod von Satoru Iwata den Konzern geführt hatte, im Juni seinen Chefsessel abgeben. Auf ihn wird der 46-jährige Shuntaro Furukawa folgen, welcher seit 1994 für das Marketing bei Nintendo zuständig war.