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Trotz satter Gewinnsteigerung

Amazon erhöht Prime-Gebühren in den USA

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Amazon erhöht Prime-Gebühren in den USA
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Nach Intel, AMD, Microsoft und Nintendo hat auch Amazon am Donnerstagabend nach US-Börsenschluss in New York seine neusten Quartalszahlen offengelegt. Trotz eines abermals satten Umsatz- und Gewinnanstiegs kündigte man eine drastische Erhöhung für seinen Abo-Dienst Amazon Prime an – vorerst aber nur für die USA. 

Wie der weltweit größte Versandhändler am Donnerstagabend nach Handelsschluss der New Yorker Börse bekannt gab, kletterten der Umsatz im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres auf rund 51,042 Milliarden US-Dollar. Im Jahresvergleich ist das ein Zuwachs um satte 43 %, was fast einer Verdopplung entspricht. Im ersten Quartal 2017 wurden noch 35,714 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Den Löwenanteil steuerte das Kerngeschäft durch den Verkauf von Produkten bei. Hier erlöste Amazon 31,605 Milliarden US-Dollar. Über seine Service-Leistungen kamen weitere 19,437 Milliarden US-Dollar hinzu. Beide Geschäftsfelder konnten im Vergleich zum Vorjahr deutlich zulegen. Beim Gewinn konnte Amazon abermals die Milliarden-Marke knacken. Unterm Strich stehen nun rund 1,629 Milliarden US-Dollar. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres belief sich der Nettogewinn noch auf 724 Millionen US-Dollar. 

Größter Wachstumstreiber war erneut das Cloud-Geschäft. Die Amazon Web Services (AWS) verzeichneten einen Umsatzanstieg um stattliche 49 %, insgesamt steuerten sie rund 5,4 Milliarden US-Dollar zum Konzernumsatz bei, operativ verdiente der Konzern damit 1,4 Milliarden US-Dollar. Nordamerika bleibt weiterhin die wichtigste Region. Hier setzte man mit etwa 30,725 Milliarden US-Dollar gut doppelt so viel um als im internationalen Geschäft mit etwa 14,875 Milliarden US-Dollar. Deutlicher wird dies bei operativer Betrachtung. Während die Heimatregion mit etwa 1,149 Milliarden US-Dollar satte Gewinne schreibt, steht international in dickes Minus vor den rund 622 Millionen US-Dollar. Hinzu kommt, dass die Verluste im Jahresvergleich von ehemals 481 Millionen weiter stiegen. 

Weltweit zählt Amazon über 100 Millionen Prime-Kunden. Ein Großteil davon wird trotz der positiven Geschäftszahlen künftig tiefer für ihr Jahresabo in die Tasche greifen müssen. Ab Mitte Mai soll die Jahresgebühr für den Abo-Dienst von 99 auf 119 US-Dollar angehoben werden, was einer Preissteigerung von fast 20 % entspricht – vorerst gilt dies jedoch nur für die USA, wo man zuletzt vor vier Jahren die Preise erhöhte. In Deutschland stieg der Preis zuletzt 2016 von jährlich 49 auf 69 Euro. Ob man auch hierzulande an der Preisschraube drehen wird, steht noch aus. Brian Olsavsky, Leiter der Finanzabteilung bei Amazon, rechtfertigte den Preisanstieg mit einem in den letzten Jahren stark ausgebauten Angebot der Prime-Mitgliedschaft. Neben der Versand-Flatrate können Prime-Kunden inzwischen auch Videos und Musik streamen. 

Bei den Anlegern kamen die Zahlen und Pläne sehr gut an. Sie schickten die Aktie im nachbörslichen Handel um fast 8 % ins Plus, womit das Papier ein neues Rekordhoch markierte.