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Es ist noch gar nicht so lange her, da legte Spotify bei der New Yorker Börsenaufsicht seinen Prospekt für den lange geplanten Börsengang vor, der schließlich wenig später genehmigt wurde. Seit Anfang April kann der weltweit größte Musikstreaming-Anbieter endlich auf dem Börsenparkett gehandelt werden. Fast auf dem Tag genau einen Monat später legt man seinen neusten Quartalsbericht offen.
Die ersten Zahlen nach dem Börsengang enttäuschen. Zwar konnte der schwedische Musikstreaming-Anbieter seine Kundschaft weiter steigern und versorgt nun insgesamt 170 Millionen Nutzer monatlich mit Musik, doch reichen die 75 Millionen zahlenden Kunden nicht aus, um den Dienst über die Gewinnschwelle zu bringen. Noch immer steht unter der Bilanz ein dickes rotes Minus. Über 169 Millionen Euro Verlust sammelte sich im Zeitraum von Januar bis März 2018 an. Immerhin: Im Vergleich zum Vorquartal konnten die erheblich eingedämmt werden, denn im vierten Quartal des vergangenen Jahres beliefen sich die Verluste noch auf rund 596 Millionen Euro.
Der Umsatz kletterte im Jahresvergleich von 902 Millionen auf 1,139 Milliarden Euro. Den Großteil seiner Erlöse erzielt der Musikstreaming-Dienst mit seinen Premium-Nutzern, die hierzulande für die werbefreie Nutzung und die Möglichkeit, Musik auch offline zu hören, regulär etwa 10 Euro pro Monat bezahlen. Sie steuerten 1,037 Milliarden Euro bei, während über die werbefinanzierten Accounts ca. 102 Millionen Euro zusammenkamen.
Weniger Umsatz pro Nutzer
Alleine während der letzten drei Monate entschieden sich fünf Millionen Nutzer für einen Premium-Account, was einer Steigerung gegenüber des letzten Quartals von immerhin 7 % entspricht. Im Jahresvergleich sind das hingegen gut 45 % mehr. Insgesamt legte die Nutzerschaft um 8 bzw. 30 % zu. Der Zugewinn dürfte vor allem an den günstigen Studenten- und Familien-Tarifen liegen, die Spotify mit Blick auf die Konkurrenz einführen musste, um seine Marktstellung behaupten zu können. Das macht sich durchaus bei den Einnahmen bemerkbar, denn durchschnittlich erlöst der Konzern etwa 14 % weniger pro Nutzer. Immerhin 4,72 Euro werden pro Nutzer erlöst.
Für das laufende Quartal geht der Konzern von einem weiteren Anstieg der Nutzerzahlen aus. Bis Ende Juni will man 79 bis 83 Millionen Abo-Kunden zählen. Insgesamt will man die 180-Millionen-Marke knacken. Erwartet wird außerdem ein Umsatz von 1,1 bis 1,3 Milliarden Euro. Die Erwartungen für das gesamte Geschäftsjahr bleiben unberührt.
Bei den ersten Anlegern kamen die Zahlen von Spotify nicht gut an. Sie schickten das Papier im nachbörslichen Handel fast zweistellig in Minus. Der Kurs brach zeitweise auf fast 156 US-Dollar ein. Anfang April war die Aktie mit etwa 166 US-Dollar gestartet.