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Der zuletzt stark rückläufige PC-Markt machte vielen Herstellern in den letzten Jahren ziemlich zu schaffen. Nun scheint zumindest einem der größten PC-Hersteller die Kehrtwende gelungen zu sein, denn wie Lenovo in dieser Woche mitteilte, habe es der Konzern im letzten Jahresviertel vor allem dank seiner PC-Sparte wieder zurück in die schwarzen Zahlen geschafft.
Demnach setzte Lenovo im ersten Fiskalquartal seines Geschäftsjahres 2018/2019 rund 11,91 Milliarden US-Dollar um, womit die Erlöse im Jahresvergleich um stolze 19 % zulegten. Für Lenovo ist es nach langjähriger Durststrecke mit hohen Verlusten das vierte Quartal in Folge, in dem man seine Umsätze wieder steigern konnte – zuletzt kletterten die mit rund 4 bis 11 % aber nicht ganz so deutlich. Unterm Strich blieb dem Konzern ein Nettogewinn in Höhe von rund 77 Millionen US-Dollar, womit man den Bilanzverlust des Vorjahreszeitraums wieder ausgeglichen hat. Zwölf Monate zuvor stand man noch mit etwa 72 Millionen US-Dollar in der Kreide.
Größter Umsatzbringer ist die neu gegründete Intelligent Devices Group, zu der auch PCs und Smart-Devices zählen. Sie steuerte mit rund 9,95 Milliarden US-Dollar den Löwenanteil zum Gesamtumsatz bei. Das entspricht nach Angaben des Unternehmens einem Plus von 13,7 %, wobei der PC-Markt sogar um fast 19 % zulegen konnte.
Das macht Lenovo laut Gartner wieder zum größten PC-Hersteller der Welt – vor HP, Dell, Apple und Acer, die meist auf nur einstellige Steigerungsraten kommen. Als Grund für den starken Anstieg sieht Lenovo seinen verstärkten Fokus auf das Premium-Segment, wie beispielsweise den teuren Yoga-Geräten oder aber den Legion-Systemen aus dem Gaming-Sektor.
Das Smartphone-Geschäft bleibt zwar weiterhin das Sorgenkind, konnte im ersten Fiskalquartal 2018/2019 seine Verluste jedoch deutlich eindämmen. Operativ konnte Lenovo die Kosten im Jahresvergleich um mehr als 105 Millionen US-Dollar drücken, was am Ende den Quartalsverlust deutlich reduzierte und letztendlich doch zum positiven Gesamtergebnis beitragen konnte. Noch deutlicher als die PC-Sparte konnte die Data Center Group zulegen. Hier kletterten die Umsätze um satte 67,8 % auf rund 1,63 Milliarden US-Dollar – ein neuer Rekordumsatz für das Geschäftsfeld. Von den 500 schnellsten Supercomputern stemmt Lenovo alleine 117 Systeme und sieht sich damit als die Nummer 1 im HPC-Bereich. Mit Software- und Service-Leistungen verdiente man fast 460 Millionen US-Dollar.
Sowohl beim Konzernumsatz wie auch beim Nettogewinn konnte Lenovo die Erwartungen der Analysten deutlich übertreffen. Anleger schickten die Aktie fast fünf Prozent ins Plus. Für die nächsten Monate sieht sich Lenovo ebenfalls bestens aufgestellt und geht von weiter steigenden Umsätzen aus – auch innerhalb seines PC-Kerngeschäfts. Das ambitionierte Ziel: Man will stärker wachsen als der Markt, so Lenovo-CEO Yuanqing Yang.