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Gewinnwarnung

Schleppende Geschäfte bei Media Markt und Saturn

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Schleppende Geschäfte bei Media Markt und Saturn
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Vierzehn Minuten vor Mitternacht und nur wenige Tage vor der Veröffentlichung der eigentlichen Quartalszahlen ging der Elektronik-Händler Ceconomy, unter dessen Dach auch Media Markt und Saturn zusammengeführt werden, am Montagabend mit einer weiteren Adhoc-Meldung an die Öffentlichkeit. Der Grund: Die Geschäfte liefen noch schlechter als bislang angenommen. Es ist bereits die dritte Gewinnwarnung binnen eines Geschäftsjahres. 

Erst im September und Juni hatte der Konzern seine Erwartungen für das Gesamtjahr 2017/2018 deutlich nach unten korrigiert. Am Montagabend informierte das Unternehmen, zu dem auch die beiden Elektronikketten Media Markt und Saturn gehören, seine Investoren und Anleger darüber, dass man die bislang erstellten Prognosen abermals nicht halten wird können. Ging man zuletzt davon aus, ein Vorsteuerergebnis in Höhe von rund 460 bis 490 Millionen Euro zu erreichen, rechnet der Konzern jetzt nur noch mit einem Ebit von rund 400 Millionen Euro. Zwölf Monate zuvor lag dieses noch bei 495 Millionen Euro. Immerhin: Die Umsätze sollen stagnieren und im Optimalfall um 0,2 % ansteigen. Damit aber dürfte Ceconomy im laufenden Geschäftsjahr deutlich in die Verlustzone rutschen.

Die nächsten Quartalszahlen will man am 25. Oktober veröffentlichen, das Jahresergebnis für das Geschäftsjahr 2017/2018 soll am 19. Dezember folgen. Als Grund führt die Adhoc-Meldung an, dass der operative Ergebnisbeitrag der MediaMarktSaturn Retail Group deutlich unter den Erwartungen geblieben sei. Die starke Konkurrenz durch Amazon, Otto, Conrad und Co. aber auch durch Notebooksbilliger.de, die erst vor Kurzem den Zusammenschluss mit Medimax bekannt gaben, macht den beiden Elektronikriesen schwer zu schaffen. 

Die Anleger reagierten prompt und schickten das Papier nach der dritten Gewinnwarnung deutlich ins Minus. Der Aktienkurs stürzte zur Börseneröffnung am Dienstag um mehr als 20 %, auch am Mittwoch rutschte das Papier weiter in die roten Zahlen und liegt inzwischen mit 4,45 Euro auf einem neuen Rekordtief. Seit Jahresbeginn hat die Ceconomy-Aktie fast 60 % an Wert verloren.