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Auch in seinem vierten Finanzquartal 2018 sorgt Apple wieder für Rekorde. Denn in den Punkten Umsatz und Nettogewinn wurden neue Bestmarken für den Zeitraum Juli bis September erreicht. Grund dafür ist vor allem eine Entscheidung, die möglicherweise aber noch gravierende negative Folgen haben könnte. Denn ausgerechnet das Zugpferd zeigt Schwächen.
Insgesamt konnte Apple den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 19 % auf 62,9 Milliarden US-Dollar steigern. Der operative Gewinn kletterte um 22 % auf 16,118 Milliarden US-Dollar, der Nettoüberschuss um fast 32 % auf 14,125 Milliarden US-Dollar. Und auch bei der Bruttomarge ginge es nach oben - wenn auch nur leicht von 37,9 auf 38,2 %. Nach Regionen unterteilt war der amerikanische Doppelkontinent einmal mehr die wichtigste. Etwas mehr als 43 % der Umsätze konnte Apple hier erzielen, in der zweitwichtigsten Region Europa waren es 24 %. Dahinter landen China, Japan sowie der Rest des asiatisch-pazifischen Raumes. Für Apple die dabei vermutlich wichtigste Erkenntnis: In allen Regionen konnte der Umsatz gesteigert werden.
Weniger zufrieden dürfte man hingegen mit der Entwicklung der Stückzahlen sein. Denn ausgerechnet beim iPhone gab es keine echte Steigerung, mit 46,889 Millionen verkauften Einheiten wurde lediglich das Niveau des Vorjahreszeitraums gehalten. Ein Grund hierfür dürfte die Entscheidung Apples sein, den Verkaufspreis nach oben zu treiben. Denn während die Absatzzahlen stagnierten, wuchs der mit dem iPhone erzielte Umsatz um über 28 % auf 37,185 Milliarden US-Dollar. Das bedeutet: Wurden im vierten Finanzquartal 2017 im Schnitt knapp 618 US-Dollar pro iPhone bezahlt, waren es nun 793 US-Dollar. Abzuwarten bleibt, ob es sich um einen einmaligen Effekt handelt oder die hohen Preise künftig noch mehr Verbraucher abschrecken werden.
In den Sparten iPad und Mac gab es hingegen keine unerwartete Entwicklung. Mit 9,699 Millionen Exemplaren konnte Apple 6 % weniger Tablets als noch vor einem Jahr an den Mann und die Frau bringen, der Umsatz ging in Folge dessen um über 15 % auf 4,089 Milliarden US-Dollar zurück. Mit iMac, MacBook und den weiteren macOS-basierten Systemen wurden 7,411 Milliarden US-Dollar eingenommen, 3 % mehr als zwischen Juli und September 2017. Die Verkaufszahlen gingen gleichzeitig jedoch knapp 2 % auf 5,299 Millionen Einheiten zurück. Für eine Belebung könnten das neue MacBook Air und das iPad Pro sorgen.
Sehr positiv entwickelten sich einmal mehr die Bereiche „Services" und „Other Products". Erstere Sparte, zu der unter anderem Apple Music zählt, steuerte 9,981 Milliarden US-Dollar zum Gesamtumsatz bei, ein Plus von 17 %. Mit Hardware wie der Apple Watch, dem HomePod oder dem Apple TV konnten 4,234 Milliarden umgesetzt werden, 31 % mehr als vor einem Jahr. Konkrete Stückzahlen verriet das Unternehmen für die genannten Produkte einmal mehr nicht. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Denn wie man im Anschluss im Gespräch mit Analysten bekanntgab, wird man künftig in Zusammenhang mit der Veröffentlichung der Bilanzen auch für die anderen Sparten keinen Stückzahlen mehr nennen. Begründet wird das mit der fehlenden Aussagekraft.
Für das wichtige Weihnachtsquartal, in dem das iPhone XS und iPhone XR eine größere Rolle als im vergangenen Vierteljahr spielen dürften, erwartet Apple einen Umsatz zwischen 89 und 93 Milliarden US-Dollar. Das wäre eine Steigerung um 1 bis 5 %, was nach Ansicht von Analysten eine Enttäuschung darstellt. Allerdings verweist Apple auf eine schwächelnde Wirtschaft in einigen Ländern sowie auf befürchtete negative Währungseinflüsse.