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Verdi plant kurz vor Weihnachten Streiks an Amazon-Standorten (Update)

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Verdi plant kurz vor Weihnachten Streiks an Amazon-Standorten (Update)
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Weihnachtsgeschenke gehören bei Amazon zu den wichtigsten Einnahmequellen. Doch eventuell könnte die ein oder andere Bestellung nicht mehr rechtzeitig unter dem Weihnachtsbaum liegen, denn die Gewerkschaft Verdi hat in der Nacht auf Montag mehrtägige Streiks an gleich zwei Amazon-Standorten angekündigt.

Die Gewerkschaft hat die Beschäftigten sowohl in Leipzig als auch in Werne zum Streik aufgerufen. Dieser sei zunächst bis Dienstagabend geplant. Jedoch besteht die Möglichkeit, dass das Ende des Streiks noch nach hinten verschoben wird. Auch ist die Ausweitung des Streiks auf andere Standorte von Amazon im Gespräch.

Grund für den Streik ist nach Angaben von Verdi eine jahrelange Auseinandersetzung mit Amazon. Die Gewerkschaft fordert schon länger sowohl eine fairere Bezahlung als auch verbesserte Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter. Verdi möchte, dass die Mitarbeiter nach den Tarifverträgen des Einzel- und Versandhandels bezahlt werden, doch Amazon wehrt sich gegen diese Bezahlung schon seit Jahren. Der Online-Händler begründet dies damit, dass man sich selbst als Logistikunternehmen sehen würde und hier wäre die Bezahlung im Vergleich zur Branche schon deutlich besser als bei anderen Unternehmen. 

Ob Verdi mit dem Streik mehr Druck auf Amazon ausüben kann, bleibt abzuwarten. Nicht alle Mitarbeiter sind in der Gewerkschaft organisiert und können dementsprechend streiken. Somit brechen die Arbeitsabläufe durch den Streik nicht komplett zusammen. Es gibt immer noch Mitarbeiter, die sich um den Versand der Weihnachtsbestellungen kümmern. 

Update:

Amazon hat Hardwareluxx gegenüber folgendes Statement gemacht:

"Die Gewerkschaft ver.di hat an den Amazon Logistikstandorten in Leipzig und Werne zum Streik aufgerufen. Dort haben in der heutigen Frühschicht weniger als 350 Mitarbeiter die Arbeit niedergelegt. Wir sind gut auf Weihnachten vorbereitet. Der Streik hat keinen Einfluss auf die Einhaltung unseres Lieferversprechens, denn die überwältigende Mehrheit unserer Mitarbeiter arbeitet normal. Amazon beweist jeden Tag, dass man auch ohne Tarifvertrag ein fairer und verantwortungsvoller Arbeitgeber sein kann. Wir bezahlen in unseren Logistikzentren am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten üblich ist. In Deutschland beginnen die Mitarbeiter mit einem Lohn von umgerechnet mindestens 10,78 Euro brutto pro Stunde. Nach 24 Monaten sind es im Durchschnitt 2.397 Euro brutto im Monat, inklusive zusätzlicher Leistungen wie leistungsbezogener Boni. Hinzu kommen Überstundenzuschlag, Aktien und weitere Zusatzleistungen. Zusätzlich bietet Amazon innovative Programme wie „Career Choice“ an, in dessen Rahmen Amazon die berufliche Ausbildung der Mitarbeiter fördert. Amazon übernimmt 95 Prozent der Kosten für bundesweit anerkannte Kurse.

Die Kunden müssen sich also keine Sorgen um Ihre Geschenke machen."

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