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Trotz positiver Quartalszahlen mit Verlusten an der Börse

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Trotz positiver Quartalszahlen mit Verlusten an der Börse
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Nach Apple, AMD und Tesla hat am Mittwochabend nach US-Börsenschluss auch Microsoft seine neuesten Geschäftszahlen offengelegt. Demnach konnte der Softwareriese aus Redmond seinen Umsatz im Jahresvergleich weiter ausbauen. Die Erlöse kletterten im zweiten Fiskalquartal 2019 um 12 % auf fast 32,5 Milliarden US-Dollar. Damit wurde das Wachstum gegenüber dem ersten Quartal jedoch etwas eingedämmt. Im Vorquartal konnte der Konzern seine Umsätze noch um 19 % steigern. Die Prognosen einiger Analysten hat Microsoft ebenfalls verfehlt, weswegen die Aktie im nachbörslichen Handel ihre Vortagsgewinne zeitweise komplett abgeben musste.

Derweil haben Anleger überhaupt keinen Grund zu klagen, konnte Microsoft den Gewinn pro Aktie stärker anheben als erwartet. Bereinigt um Sondereffekte stiegen die Erträge pro Anteilsschein auf 1,10 US-Dollar. Der Nettogewinn stieg während der letzten drei Monate auf 8,6 Milliarden US-Dollar, was immer noch einem satten Plus von 14 % entspricht. Ähnlich sieht es Microsoft-CEO Satya Nadella, bei dem die Reaktion der Wall Street auf Unverständnis traf: „Die Chancen für unsere Aktionäre waren nie besser“, kommentierte er die Reaktionen der Börse. 

Größter Umsatz- und Gewinntreiber war wie schon in den Quartalen zuvor das Cloudgeschäft. Hier stieg der Umsatz um weitere 20 % auf 9,4 Milliarden US-Dollar. Der Anstieg ist vor allem der Azure-Plattform zuzuschreiben, die binnen der letzten drei Monate um 76 % zulegen konnte. Microsoft ist damit der größte Anbieter für Cloud-Dienste – hinter Amazon AWS. Ebenfalls deutlich zulegen konnte die „Productivity and Business Processes“-Sparte, deren Erlöse um etwa 13 % auf 10,1 Milliarden US-Dollar kletterten. Vor allem die Büro-Suite rund um Office 365 trug ihren Teil dazu bei, die im Jahresvergleich um 36 % wachsen konnte. Das Karriere-Netzwerk LinkedIn wuchs um 29 %. 

Die „Personal Computing“-Sparte als ehemals wichtigstes Standbein des Konzerns baute ihre Umsätze um 7 % aus und steuerte rund 13 Milliarden US-Dollar zum Konzernumsatz bei. Das OEM-Geschäft mit Windows ist mit etwa 5 % leicht rückläufig, wohingegen die Surface-Sparte mit einem Plus von 39 % ihr „bestes Quartal“ überhaupt hatte. Die Suchmaschine Bing konnte trotz weiter gestiegener Traffic-Kosten ihre Erlöse um 14 % ausbauen, die Gaming-Sparte erhöhte die Umsätze um 8 %. 

In Sachen Börsenwert hat Microsoft im Übrigen Apple überholt, die noch im August des vergangenen Jahres als erstes privatwirtschaftliches Unternehmen überhaupt die Billionen-Marke knacken konnten und damit zum wertvollsten Unternehmen wurden. Inzwischen hat Amazon die Führung aufgrund fallender Kurse der Apple-Aktie mit einer Marktkapitalisierung von rund 816 Milliarden US-Dollar übernommen – ob das so bleibt, werden die Quartalszahlen des Onlinehändlers heute Nacht zeigen.