NEWS

Spotify-Quartalszahlen

Operative Gewinne und 200 Millionen Nutzer

Portrait des Authors


Operative Gewinne und 200 Millionen Nutzer
1

Werbung

Am 3. April jährt sich der Börsengang des schwedischen Musikstreamers Spotify zum ersten Mal. Im dritten Bilanzzeitraum seit seinem Parkett-Betritt überrascht Spotify seine Anleger. Während man sich bislang ausschließlich über Risikokapital finanzierte und stets rote Zahlen schrieb, konnte der Dienst dank gesunkener Kosten operativ erstmals Gewinne machen. Operativ verdiente der Konzern rund 94 Millionen Euro, nach Abzug aller Kosten steht jedoch auch weiterhin ein dickes Minus in Höhe von fast 78 Millionen Euro unter dem Bilanzstrich.

Beim Umsatz konnte Spotify weiterhin zweistellig wachsen. Die Erlöse kletterten im Zeitraum von Oktober bis Ende Dezember um 30 % auf rund 1,495 Milliarden Euro. Grund dafür sind vor allem die stark gestiegenen Nutzerzahlen. Im vierten Quartal konnten die Schweden erstmals die 200-Millionen-Nutzer-Marke knacken – mehr als 207 Millionen sogenannte Monthly-Active-Users (MAUs) zählt der Dienst inzwischen, was einer Steigerung von 29 % im Jahresvergleich entspricht. 

Der Großteil davon finanziert sein Musik-Abo jedoch durch Werbung und ohne den Monatsbeitrag von in der Regel etwa 10 Euro zu bezahlen. 116 Millionen Nutzer greifen auf das werbefinanzierte Angebot von Spotify zurück, 96 Millionen sind zahlende Premium-Abonnenten. Damit stießen im Weihnachtsquartal mehr als 9 Millionen zahlungswillige Mitglieder zu Spotify. Zum Vergleich: Apple Music als der größte Konkurrent zählt nur rund 50 Millionen zahlende Kunden. 

Gleichzeitig warnte Spotify seine Aktionäre schon einmal vor: Auch im aktuell laufenden Geschäftsjahr wolle man an seiner Expansions-Strategie festhalten und quasi jeden verfügbaren Euro in den Ausbau seines Angebotes stecken, denn operativ rechnet man für das Gesamtjahr 2019 mit einem Fehlbetrag in Höhe von rund 200 bis 360 Millionen Euro. Für weitere Zukäufe plant man 400 bis 500 Millionen Euro ein. Darin schon eingerechnet dürften die beiden Podcast-Anbieter Gimlet und Anchor sein, die man vor wenigen Tagen übernommen hatte. Was man sich die beiden Dienste hat kosten lassen, verrät man jedoch nicht. 

Die Wall Street nahm die Zahlen durchweg positiv auf. Die Spotify-Aktie, die in den letzten Monaten stetig Verluste machte, kletterte zeitweise auf rund 140 US-Dollar nach oben und lag damit fast auf Einstandsniveau. Zu Hochzeiten direkt nach dem Börsenstart war das Papier aber auch schon fast 200 US-Dollar wert.