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IBM stiehlt Bilder bei Flickr für Training eigener Gesichtserkennung

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IBM stiehlt Bilder bei Flickr für Training eigener Gesichtserkennung
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IBM hat fast eine Million Fotos von Flickr verwendet, um herauszufinden, wie man Trainingsprogramme von Gesichtserkennungssystemen am besten trainiert. Zudem wurden besagte Bilder mit externen Forschern geteilt. Wie jetzt allerdings herauskam, haben die abgebildeten Personen nicht ihr Einverständnis für die Nutzung für besagtes Training gegeben. "Keiner der Leute, die ich fotografiert habe, wusste, dass ihre Bilder auf diese Weise verwendet werden beziehungsweise wurden", sagte ein Fotograf der verwendeten Bilder.

Die Fotos wurden ursprünglich nicht von IBM zusammengetragen, sondern sind Teil einer Sammlung von 99,2 Millionen Fotos (YFCC100M), die der ehemalige Flickr-Besitzer Yahoo ursprünglich für die Recherche zusammengestellt hatte. Alle Fotos wurden unter einer Creative-Commons-Lizenz freigegeben, was normalerweise ein Zeichen dafür ist, dass sie mit einigen Einschränkungen frei verwendet werden können. Die Tatsache, dass sie möglicherweise zur Schulung von Gesichtserkennungssystemen für das Profilieren nach ethnischer Zugehörigkeit verwendet werden, ist jedoch kein typischer Use-Case, den eine Creative-Commons-Lizenz abdeckt.

Dem Nachrichtensender NBC News gelang es, in den Besitz des beschriebenen Datensatzes zu kommen. Daraufhin erstellte der Sender ein Tool, mit dem es Fotografen möglich ist nachzusehen, ob ihr Flickr-Benutzername in der IBM-Sammlung auftaucht.

IBM äußerte sich zu dem Vorfall gegenüber der Webseite The Verge: "Wir nehmen die Privatsphäre von Einzelpersonen sehr ernst und haben große Sorgfalt auf die Einhaltung der Datenschutzgrundsätze gelegt." So soll der Datensatz lediglich von verifizierten Forschern einsehbar sein und zudem nur Bilder enthalten, die öffentlich verfügbar waren. Für Einzelpersonen soll es laut IBM möglich sein, der Nutzung zu widersprechen (opt-out).

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