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Trotz der jüngsten Datenschutz-Skandale und eines zuletzt abgeschwächten Nutzerwachstums in Europa hält sich Facebook weiter auf der Überholspur und glänzt mit sehr guten Geschäftszahlen, die das Netzwerk nach Tesla und Microsoft am Mittwochabend offen legte. Trotzdem bereitet sich der Konzern auf drohende Strafzahlungen vor und stellte dafür rund drei Milliarden US-Dollar zurück. Die Aktionäre feiern Facebook weiterhin – die Aktie legte im nachbörslichen Handel binnen weniger Minuten um 5 % zu und konnte ihre Gewinne am Vormittag noch weiter ausbauen.
Damit scheinen die Anteilseigner die drohenden Strafzahlungen blindlings liegen zu lassen. Kein Wunder, schließlich sitzt der Konzern auf einem riesigen Berg an Cash-Reserven in Höhe von über 45 Milliarden US-Dollar. Facebook könnte die Strafen also problemlos bezahlen, insgesamt rechnet der Konzern mit einer Rekordstrafe von bis zu fünf Milliarden US-Dollar, wie man am Abend mitteilte.
Die Rückstellung drückte am Ende jedoch den Gewinn. Während Facebook im ersten Quartal 2018 noch einen Nettogewinn in Höhe von fast 5 Milliarden US-Dollar einfahren konnte, standen am Ende des vergangenen Quartals nur noch rund 2,43 Milliarden US-Dollar unter der Bilanz. Seine Umsätze konnte der Konzern jedoch kräftig steigern. Sie steigen im Jahresvergleich von 11,97 auf 15,1 Milliarden US-Dollar, was einem Plus von 26 % entspricht.
Den Großteil davon spülen Werbeerlöse ein. Allein 14,91 Milliarden US-Dollar nahm Facebook über Werbung auf seinen Portalen ein, während lediglich 165 Millionen US-Dollar durch Zahlungen und andere Gebühren generiert wurden. Ebenfalls interessant: 93 % der Werbeerlöse werden über Mobilgeräte erwirtschaftet – vor allem in den USA, Europa und Asien.
Insgesamt steigen die Nutzerzahlen weiter. Während der letzten drei Monate zählte das Netzwerk 2,375 Milliarden monatlich aktive User, was einem Anstieg von rund 55 Millionen Nutzern entspricht. Dieser Anstieg kommt weniger aus den USA und Europa, eher aus dem Rest der Welt, wo das Netzwerk weiter auf dem Vormarsch ist. Tagtäglich greifen etwa 1,562 Milliarden Nutzer auf die Plattform zu. Auch das ist ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorquartal, als noch 1,523 Milliarden Nutzer die Dienste des Konzerns täglich in Anspruch nahmen. Pro Nutzer erlöste Facebook damit im ersten Quartal 2019 6,42 US-Dollar. Insgesamt zählt das Unternehmen weltweit 37.800 Mitarbeiter, womit das Team um 2.200 neue Mitarbeiter in den letzten drei Monaten erweitert wurde.
Der Gewinn pro Aktie sank jedoch deutlich: Von vormals 2,38 US-Dollar je Anteilsschein auf nun 0,38 US-Dollar.