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Nachdem am Mittwoch bereits Microsoft, Tesla und Facebook ihre neusten Geschäftskennzahlen veröffentlicht hatten, legte am Donnerstagabend nach US-Börsenschluss auch Amazon nach. Demnach konnte der weltgrößte Online-Händler seinen Umsatz und Gewinn einmal mehr deutlich steigern und markierte am Ende sogar einen neuen Rekord.
Während Amazon in den letzten Jahren aufgrund seiner strikten Wachstumsstrategie Gewinne sofort in die Expansion steckte, konnte der Konzern nun bereits zum vierten Mal in Folge einen neuen Rekordgewinn verbuchen. Im Auftaktquartal 2019 kletterte der Nettogewinn auf 3,561 Milliarden US-Dollar und konnte damit im Jahresvergleich mehr als verdoppelt werden. Im ersten Quartal 2018 strich das Unternehmen noch 1,629 Milliarden US-Dollar ein. Der Gewinn pro Aktie belief sich auf 7,09 US-Dollar und lag damit deutlich über den Prognosen der Analysten, die von einem Gewinn von 4,72 US-Dollar je Anteilsschein ausgegangen waren.
Zwar konnte der Konzern auch seinen Umsatz ausbauen, das Wachstum schwächte sich jedoch ab. Insgesamt stiegen die Erlöse um 17 % auf 59,7 Milliarden US-Dollar. Größter Umsatzbringer ist noch immer der Heimatmarkt USA, wo Amazon während der letzten drei Monate rund 35,812 Milliarden US-Dollar umsetzte und operativ mit etwa 2,287 Milliarden US-Dollar fast doppelt so viel verdiente als noch im Vorjahr. Das internationale Geschäft brachte mit 16,192 Milliarden hingegen ca. 1,3 Milliarden US-Dollar mehr ein und legte damit vergleichsweise wenig zu. Dafür konnten dort die operativen Verluste auf nur noch rund 90 Millionen US-Dollar eingedämmt werden. 2018 stand hier noch ein dickes Minus in Höhe von 622 Millionen US-Dollar unter dem Strich. Die Amazon-Web-Services-Sparte (AWS) steuerte zwar nur 7,696 Milliarden US-Dollar zum Konzernumsatz bei, ist dafür mit einem operativen Gewinn von 2,223 Milliarden US-Dollar hochprofitabel. Hier legte Amazon im Jahresvergleich um stolze 49 % zu.
Die Rekordserie beim Nettogewinn dürfte vorerst jedoch gestoppt sein, denn für das angelaufene zweite Quartal stellt der Konzern zwar einen Umsatz von zwischen 59,5 und 63,5 Milliarden US-Dollar in Aussicht, will jedoch in den nächsten drei Monaten wieder mehr investieren, was letztendlich die Gewinne auf etwa 2,6 bis 3,6 Milliarden US-Dollar drücken soll. So plant man unter anderem, die Lieferzeiten weiter zu verkürzen. Prime-Kunden will man die Auslieferung ihrer Bestellungen innerhalb von einem anstatt wie bisher innerhalb von zwei Tagen versprechen, was einen Ausbau der Logistikkette erfordert. In einigen Regionen beliefert Amazon seine Prime-Kunden schon heute noch am selben Tag.
Die Amazon-Aktie blieb im nachbörslichen Handel nahezu unverändert, seit Jahresbeginn hat das Papier jedoch um fast 30 % zugelegt.