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Wie jetzt bekannt wurde verlagert der Serverhersteller Supermicro seine Produktion aus China, um so den Spionageverdächtigungen entgegen zu wirken. Das Unternehmen hat außerdem angekündigt, die eigenen Fertigungsstätten weiter auszubauen. Ein Sprecher des Unternehmens gab zu Protokoll, dass Supermicro dadurch mehr Eigenständigkeit erreichen will und sich in Zukunft nicht mehr ausschließlich auf Partner verlassen möchte, die ihre Produkte überwiegend in China produzieren.
Supermicro sorgte im vergangenen Jahr für Schlagzeilen, nachdem das Medienunternehmen Bloomberg darüber berichtete, dass ein nicht genanntes US-Telekommunikationsunternehmen manipulierte Netzwerkhardware von Supermicro gefunden hatte.
Allerdings konnte ein unabhängiges Audit keinen Hinweis auf chinesische Spionagechips in Supermicro-Servern, die an Amazon und Apple verkauft wurden, finden. Apple forderte Bloomberg daraufhin dazu auf, den genannten Artikel zurückzuziehen. Laut Tech-Supply-Chain-Spezialist Digitimes Research stellte China etwa 90 Prozent der Motherboards her, die 2017 weltweit in Servern ausgeliefert wurden. Letztes Jahr sank diese Zahl jedoch auf weniger als 50 %. Die jetzt von Supermicro ergriffenen Maßnahmen sollen in erster Linie die Marke und die Position als drittgrößten Serverhersteller nach HP und Dell schützen
Der kalifornische iPhone-Konzern Apple beendete bereits im Jahr 2016 die Zusammenarbeit mit dem Serverhersteller, nachdem die Spionagevorwürfe bekannt wurden. Ob sich der Schachzug, seine Produktion von China abzuziehen, für Supermicro auszahlen wird und der Hersteller so die Verkaufszahlen wieder steigern kann, bleibt aktuell noch abzuwarten. Ob Apple nach dem Wechsel der Produktionsstätte in Zukunft wieder Supermicro-Produkte verwenden wird, ist bis dato nicht bekannt.